Region Karlsruhe wird Testort für automatisiertes Fahren

Stuttgart/Karlsruhe (pm/amf) Die Region Karlsruhe wird künftig zum Testort für automatisiertes Fahren. Wie das Landesverkehrsministerium heute bekannt gab, erhält das Konsortium um die Städte Karlsruhe und Bruchsal den Zuschlag für das Digitale Testfeld BW zum vernetzten und automatisierten Fahren. Neben dem Konsortium um die Fächerstadt hatten sich auch Ulm, Stuttgart und Ludwigsburg um das Testfeld beworben.

„Mit einem überzeugenden Konzept für das zukünftige Testfeld BW hat die Region Karlsruhe mich sowie die Jury überzeugt. Unter drei sehr guten Bewerbern war die Region Karlsruhe die beste. Im automatisierten Fahren gibt es viele Chancen und zu bewältigende Risiken. Allerdings müssen die Fahrzeugtechnologien stets im Dienst des Menschen unterwegs sein“, teilte Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) am Donnerstag mit.

Zu dem Konsortium um die Fächerstadt gehören das Karlsruher Institut für Technologie (KIT), die Hochschule Karlsruhe – Technik und Wirtschaft und das Fraunhofer-Institut für Optronik, Systemtechnik und Bildauswertung (IOSB). Geführt wird das Konsortium vom FZI (Forschungszentrum Informatik am KIT). Assoziiert sind Stadt und Hochschule Heilbronn sowie eine Vielzahl von Partnern aus Wirtschaft und Wissenschaft in ganz Baden-Württemberg. Der Betrieb mit Sicherheitsleitzentrale, IT-Administration, Vertrieb, Accounting und Controlling wird über den Karlsruher Verkehrsverbund (KVV) als externe und neutrale Betreibergesellschaft ermöglicht. Ein wissenschaftlicher Lenkungsausschuss soll darauf achten, dass die Einrichtungen stets auf dem neuesten Stand gehalten werden und somit die Nachhaltigkeit der Investitionen des Landes, der Geförderten und der Nutzer sicherstellen. In der Region Karlsruhe sind zudem zahlreiche Unternehmen aus dem Bereich Mobilität und Automobilindustrie an dem Projekt beteiligt, begründete das Verkehrsministerium den Zuschlag zugunsten der Fächerstadt.

„Das Karlsruher Projekt hat auch durch seinen überregionalen Ansatz und seine breite Einbeziehung unterschiedlicher Mobilitätsangebote überzeugt. Mit ausschlaggebend ist auch die wissenschaftliche Expertise vor allem mit dem FZI und dem KIT. Insgesamt ist die IT-Stärke der Region herausragend. Karlsruhe mit der Forschungsinitiative ‚Profilregion Mobilitätssysteme Karlsruhe‘, sagte Verkehrsminister Hermann zur Entscheidung.

Die internationale Vernetzung mit Frankreich sei ein weiteres Plus, auch die bessere Übertragbarkeit auf andere mittelgroße deutsche Städte. Die sichergestellte Finanzierung insbesondere auch die kommunale Finanzierungsbereitschaft und hohe Eigenteile des Konsortiums seien zudem zu erwähnen. Mit der neuen Ressortabgrenzung nach der Landtagswahl war die Zuständigkeit des Testfeldes vom Wirtschafts- auf das Verkehrsministerium übergegangen.