Rechtsextremismus im Visier der Polizei

Karlsruhe/Pforzheim/Enzkreis (pol) Beamte der Beratungs- und Interventionsgruppe gegen Rechtsextremismus (BIG Rex) des Landeskriminalamtes Baden-Württemberg und der Kriminalinspektion Staatsschutz des Polizeipräsidiums Karlsruhe haben im Enzkreis und in Karlsruhe insgesamt 21 dem rechtsextremen Spektrum zuzuordnende Personen zu Hause besucht.

Wie die Polizei weiter mitteilt, klärten die Beamten der Beratungsteams dabei die überwiegend junge Menschen in den Gesprächen über Hintergründe, Gefahren des Rechtsextremismus und teilweise einhergehende negative Begleiterscheinungen sowohl im privaten als auch im beruflichen Bereich auf.
Im Vordergrund standen bei den Gesprächen, den oft orientierungslosen jungen Menschen Alternativen und Möglichkeiten eines Ausstiegs aufzuzeigen. Die Teams beantworteten Fragen, wie das Abrutschen in den Rechtsextremismus verhindert werden kann, welche Wege es für Aussteiger gibt, oder auch welche anderen Perspektiven nach einem Ausstieg bestehen. Die Beamten ermunterten ihre Gesprächspartner zum Ausstieg aus der rechten Szene und boten für den Fall der oftmals langwierigen Umorientierung jeweils aktive
Hilfestellung an. Ferner ergab sich für die Polizei die Möglichkeit, die Familie und auch den unmittelbaren Freundeskreis der Adressaten zu sensibilisieren.
Durch die aktive und persönliche Kontaktaufnahme mit der Zielgruppe sollen Gefährdete vor der Begehung zukünftiger Straftaten bewahrt werden.
Die Polizei bewertet die Aktion als positiv, da die meisten Personen sich gesprächsbereit zeigten. Nahezu die Hälfte des angetroffenen Personenkreises vertritt jedoch weiterhin eine
rechtsextreme Gesinnung beziehungsweise räumt ein, in entsprechenden ideologisch gleichgesinnten Szenenkreisen zu verkehren. Nur wenige Personen hatten sich bereits selbstständig von der rechten Szene distanziert. Ein Viertel der kontaktieren Personen waren in der Vergangenheit wegen rechtsextremer Straftaten polizeilich bekannt geworden.