Karlsruhe (pm) Staatssekretär Jürgen Walter gibt im Beisein von Direktor Harald Siebenmorgen zwei einzigartige Kunstobjekte von hohem ideellen und materiellen Wert aus der vorhomerischen Kykladenkultur aus dem Besitz des Badischen Landesmuseums an Griechenland zurück: „Wir möchten international ein Signal senden: Unabhängig, um welche Form von unrechtmäßig angeeigneter Kunst es sich gehandelt hat – Baden-Württemberg wird seiner moralischen Verantwortung vor der Geschichte gerecht.“
Der Staatssekretär im Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg, Jürgen Walter, hat am heutigen Freitag (6. Juni) im Beisein von Direktor Harald Siebenmorgen vom Badischen Landesmuseum (BLM) zwei herausragende Kunstwerke aus der Kykladenkultur an Griechenland zurückgegeben. Die Kykladen bezeichnen die der Peleponnes vorgelagerte Inselgruppe in der Ägäis.
Es handelt sich um eine äußerst seltene, etwa 89 Zentimeter hohe Marmorskulptur sowie um eine in ihrer Qualität und Beschaffenheit einzigartige Griffschale aus Chloritschiefer (Bilder im Anhang). Beide Kunstwerke stammen aus der vorhomerischen Kulturepoche. Die Idole aus der Kykladenkultur symbolisieren die Geburtsstunde Europas. Als erste Europäer brachten die Inselbewohner es zu einer hohen Kultur auf europäischen Boden mit differenzierten Berufen, mit Hochseetauglichen Schiffen und einem – für damalige Dimensionen – internationalen Handel und Warenaustausch. Obgleich auf dem Kunstmarkt sehr hohe Preise gezahlt werden, geht ihr Wert deshalb noch weit über die materielle Zumessung hinaus.
Die beiden Objekte sind herausragend in Qualität und Güte. Sie sind in den 70er Jahren mutmaßlich als Ergebnis illegaler Auftragsgrabungen, so genannter Raubgrabungen, auf eher dubiosen Wegen nach Deutschland gelangt und seither im Besitz des BLM.