Karlsruhe (pm/amf) Zum Fahrplanwechsel am 9. Dezember erhöht der Karlsruher Verkehrsverbund (KVV) erneut seine Ticketpreise. Wie der KVV im Vorfeld bekannt gab, steigen die Fahrkartenpreise durchschnittlich um 2,7 Prozent. So kostet etwa eine Einzelfahrkarte im Karlsruher Stadtgebiet künftig 2,60 Euro und damit zehn Cent mehr als aktuell. Die Anpassung betrifft alle Fahrkartenarten. Die Erhöhung sei notwendig, um das Verlustgeschäft in Grenzen zu halten, argumentiert der KVV.
Dieses Defizit tragen die Städte und Landkreise als Gesellschafter des KVV. „Als kommunaler Verkehrsbund müssen wir verantwortungsvoll mit den Steuergeldern der Bürger und unserer Kunden umgehen“, sagte KVV-Geschäftsführer Dr. Alexander Pischon. Rund 350 Millionen Euro kostet der Verkehr im Verbundgebiet pro Jahr. Ein wesentlicher Punkt für die hohen Kosten bei den einzelnen Verkehrsunternehmen seien gestiegene Personalgehälter. Im April wurde eine Tarifeinigung getroffen, die durch alle Lohngruppen eine Gehaltssteigerung von drei Prozent in den Jahren 2018 und 2019 mit sich bringt. Darüber hinaus würden die Modernisierung des Fuhrparks und der barrierefreie Ausbau der Haltestellen zu Buche schlagen. Diese Kosten müssen laut KVV auf die Gesellschafter umgelegt werden.
Die Tarifanpassungen im Detail:
Einzelfahrkarten
Einzelfahrten werden mit Ausnahme der Karte für fünf Waben (20 Cent teurer) um zehn Cent teurer. Die Preise für Einzelfahrkarten im Stadtgebiet von Karlsruhe und Baden-Baden (2 Waben) steigen um zehn Cent und kosten statt 2,50 Euro künftig 2,60 Euro. Dieselbe Preissteigerung gilt für Kinderfahrkarten: Eine Zwei-Waben-Karte kostet künftig 1,50 Euro statt 1,40 Euro.
4er-Karten
Die Tarife für Viererkarten erhöhen sich für eine und zwei Waben ebenfalls um zehn Cent. Viererkarten für drei bis fünf Waben kosten künftig 20 Cent mehr. Diese Kartenvariante kostet für Kinder künftig zehn Cent mehr. Eine Ausnahme ist die Kinder-Viererkarte für drei Waben. Deren Preis steigt um 20 Cent.
Tageskarten
Der Preis für die Citykarte beträgt künftig 6,60 Euro (bislang 6,40 Euro). Die Regio-Karte wird von 11,30 Euro auf 11,70 Euro erhöht, die Citykarte plus für bis zu fünf Personen von derzeit 10,60 Euro auf 10,90 Euro. Für die Regiokarte plus müssen Kunden künftig 40 Cent mehr berappen (von 19,90 Euro auf 20,30 Euro).
Monats- und Jahreskarten
Für die übertragbare Umwelt-Monatskarte steigt der Preis je nach Anzahl der benötigten Waben zwischen zwei und vier Euro. Für den Geltungsbereich Baden-Baden oder Karlsruhe (das entspricht jeweils zwei Waben) kostet die Umwelt-Monatskarte statt 61,50 Euro künftig 64 Euro. Nutzer einer Umwelt-Jahreskarte oder eines AboFix müssen künftig je nach Preisstufe zwei Euro bzw. 2,50 pro Monat mehr bezahlen. Die Jahreskarte KombiCard, mit der Fahrgäste die Bahnen und Busse im gesamten Verbundgebiet nutzen können, kostet im Abonnement künftig 2,20 Euro mehr und damit 88 Euro pro Monat. Für die KombiCard Partner, bei der Lebenspartner von Inhabern einer KombiCard eine Ermäßigung erhalten, steigt der monatliche Preis von 64,35 Euro auf 66 Euro. Die 9-Uhr-Monatskarte mit einem Geltungsbereich für drei Waben verteuert sich um 2,50 Euro und kostet nach dem Fahrplanwechsel 53 Euro. Wer ab 9 Uhr im gesamten KVV-Netz unterwegs sein möchte, bezahlt zukünftig 76 Euro.
Fahrkarten für Schüler, Studenten und Auszubildende
Die Monatskarten für Schüler, Auszubildende und Studierende bleiben von der Tarifanpassung im Dezember 2018 zunächst ausgenommen. Erst zum 1. September 2019 kommt es hier zu Preisanpassungen. Die Karte kostet dann einen Euro mehr pro Monat. Bis zum Herbst 2019 kostet das Studi-Ticket 156,90 Euro, danach 160,80 Euro. Das Studi-Ticket für den Anschlussbereich kostet dann 199,80 Euro (aktuell 195,90 Euro). Nutzen können das Ticket Studierende der beteiligten Hochschulen in Baden-Baden, Germersheim, Karlsruhe und Pforzheim. Die Monatskarte für Azubis kostet je nach Geltungsbereich zwischen 49 Euro (ein und zwei Waben, bislang 48 Euro) und 128,50 Euro (sieben und mehr Waben). Für fünf und sechs Waben erhöht sich der Preis nicht.