Mannheim/Karlsruhe (pm/yb) Heute startet der Prozess vor dem Landgericht Mannheim gegen fünf Angeklagte wegen Beihilfe zur Hinterziehung von französischer Biersteuer in Millionenhöhe. Laut Gericht hat an dem Betrug auch eine Karlsruher Brauerei ihre Finger mit im Spiel gehabt.
Insgesamt sollen im Zeitraum von Juli 2012 bis Januar 2013 mehrere tausend Scheinlieferungen von Bier abgewickelt worden sein. Der mutmaßliche Steuerschaden beläuft sich auf insgesamt rund 12 Mio. Euro. In Wahrheit soll das Bier in einer Gesamtmenge von rund 70 Mio. Litern von den französischen Steuerlagern aus nach Großbritannien verbracht worden sein, um es dort auf dem Schwarzmarkt zu verkaufen, so die Anklage.
Die Angeklagten sollen französischen Geschäftsleuten über eine Brauerei in Karlsruhe Bierlieferungen bestätigt haben, die nie erfolgt sind. Entscheidend für die Vorgehensweise waren sogenannte Steuerlager, über die die Beteiligten verfügten. Dort können verbrauchssteuerpflichtige Waren unversteuert gelagert werden. Verbrauchssteuer fällt erst an, wenn die Waren aus dem Steuerlager heraus verkauft werden.
Update 15.10 Uhr: Fast 20 Prozesstage sind angesetzt. Das Urteil wird für Anfang September erwartet