Karlsbad-Ittersbach (pm) Heute Morgen haben sich trotz des schlechten Wetters 250 Mitarbeiter vor dem Werkstor von Harman Becker versammelt um zu protestieren. Es sollen 180 Arbeitsplätze am Standort gestrichen werden.
Die Stimmung bei Harman Becker ist miserabel. Früher konnten sich die Mitarbeiter mit dem Betrieb identifizieren. Heute sind sie froh, wenn sie den Zeitpunkt der Kündigung rechtzeitig erfahren.
„Der Himmel weint mit uns“ sagte eine Mitarbeiterin als sie aus dem Werkstor zur Kundgebung kam. Tatsächlich fing der Regen genau mit der Kundgebung an. Liane Papaioannou von der IG Metall Pforzheim, die die Auftaktrede hielt und durch die Kundgebung führte, konnte mehrere Delegationen aus Betrieben der Region begrüßen.
Klaus Rupp der Betriebsratsvorsitzende von Harman Becker, fragte in seiner Rede „warum das alles? Warum diese Menschenverachtende Vorgehensweise? Doch nur einzig und alleine um die Aktionäre zu befriedigen.“ Andere als kurzfristig kapitalmarktorientierte Gründe kann man der Firmenleitung von Harman Becker wohl nicht unterstellen.
Die Teilnehmer der Kundgebung machten ihrer Empörung Luft. Warum? Ganz klar: Seit 2008 wurden mehrere Hundert Beschäftigte in den verschiedensten Bereichen entlassen, mal war es die Produktion, dann die Verwaltung und später das Engineering, jetzt ist es wieder die Produktion, rief ein Anwesender.
Auf den Plakaten und Transparenten war ebenfalls zu lesen was die Beschäftigten von der Entscheidung der Geschäftsleitung von Harman Becker halten: „Hemmungsloser Arbeitgeber reduziert Mitarbeiter auf Null“ – eine sehr diplomatische Ausdrucksweise.