Region (cm) Das Thema Fettleibigkeit ist schon lange ein weltweites Problem. Die Zahl übergewichtiger Menschen ist in den letzten Jahren stark gewachsen. Die WHO zeichnet ein düsteres Bild für die Zukunft. Doch was können Betroffene tun, um die überflüssigen Pfunde zu bekämpfen?
Die Zahlen sind alarmierend: Galten 1975 noch 105 Millionen Menschen als zu dick, waren es 2014 bereits 641 Millionen. Damit gibt es mittlerweile mehr übergewichtige als untergewichtige Menschen. Auch Deutschland ist betroffen: 2013 hatte schon jeder zweite Erwachsene Übergewicht.
Die Prognosen der WHO sehen jedoch noch düsterer aus. So droht Europa laut einer Studie der Weltgesundheitsorganisation eine Übergewichts-Krise enormer Ausmaße: Fast die Hälfte aller Frauen und knapp zwei Drittel aller Männer werden demnach im Jahr 2030 Übergewicht haben. Doch was sind die Ursachen für diesen extremen Wandel?
- Falsche Ernährung: Eine der Hauptursachen für Fettleibigkeit ist eine falsche Ernährung. Der Griff zu zuckerhaltigen Softdrinks, Süßigkeiten und Fast Food ist für viele inzwischen selbstverständlich. Kaum jemand nimmt sich noch Zeit für den Genuss einer gesunden Mahlzeit. Übergewicht lässt sich auf diese Weise langfristig nicht vermeiden.
- Kaum Bewegung: Auch die fehlende Bewegung trägt dazu bei, dass die Menschen immer dicker werden. Haben Kinder früher noch draußen getobt, spielen sie heute nach der Schule Computerspiele. Viele Erwachsene arbeiten in Bürojobs, wo die Bewegung ebenfalls zu kurz kommt. Bei vielen fehlt jedoch die Motivation, im Anschluss noch Sport zu treiben. Stattdessen steht häufig ein Fernsehabend auf dem Programm.
Neben ungesunder Ernährung und mangelnder Bewegung können aber auch Erbfaktoren eine Rolle spielen: Denn die Neigung zu Adipositas und schneller Gewichtszunahme ist genetisch bedingt. Darüber hinaus können seelische Ursachen wie Stress, Stoffwechselkrankheiten und Medikamente wie Kortison Übergewicht auslösen.
Doch egal, worin die Ursachen bestehen: Es ist wichtig, das Problem Fettleibigkeit in Angriff zu nehmen. Denn vom optischen und ästhetischen Aspekt einmal abgesehen, kann Übergewicht zahlreiche Gesundheitsprobleme mit sich bringen. So steigt das Risiko für Krankheiten wie
- Arteriosklerose
- Diabetes
- Krebs
- Herzinfarkt
- Schlaganfall
Wer erfolgreich und gesund abnehmen will, sollte also auf eine gesunde, ausgewogene Ernährung und ausreichend Bewegung achten. Doch nicht immer fruchten diese Methoden. Daher müssen daneben noch andere Lösungsansätze genannt werden.
Wie der Schlaf unser Gewicht beeinflusst
Egal, wie gut die Diät und wie diszipliniert das Sportprogramm: Diese beiden Aspekte allein reichen nicht aus, um abzunehmen. Denn ein weiterer Faktor beeinflusst maßgeblich den Erfolg dieser Methoden: Der Schlaf. Wer wenig und zudem auch noch schlecht schläft, dem fällt das Abnehmen umso schwerer. Die Gründe dafür:
- Schlafmangel stört Reduktionsdiäten: Wer zu wenig schläft, verliert bis zu 55 Prozent weniger Körperfett als jemand, der genügend schläft. Darüber hinaus wird das Muskelwachstum gehemmt und der Muskelabbau gefördert.
- Schlechter Schlaf fördert Fettleibigkeit und Übergewicht: Ein direkter Zusammenhang zwischen der Schlafqualität und dem Aufkommen an Fettmasse kann ebenfalls nachgewiesen werden.
- Schlafentzug führt zu Heißhungerattacken: Schlechter Schlaf erhöht den Appetit auf Süßigkeiten, fetthaltige Nahrungsmittel und Kalorienbomben. Schon eine Nacht mit zu wenig Schlaf macht sich beim Zuckerstoffwechsel bemerkbar.
Damit die Diät und die sportliche Betätigung ihre Wirkung zeigen, wird daher empfohlen, mindestens sieben bis neun Stunden pro Nacht zu schlafen.
Dickmacher Stress
Auch der Faktor Stress darf im Rahmen eines Sport- und Diätprogramms nicht vernachlässigt werden. Während manche Menschen durch Stress zwar abnehmen, ist für andere dagegen nachgewiesen, dass Stress dick macht. Je höher der Stress und je größer die Anzahl an Stressoren, umso höher die Wahrscheinlichkeit für eine Gewichtszunahme. Besonders Frauen seien gefährdet, infolge seelischer Belastungen überflüssige Pfunde anzusammeln. Selbst Einflussfaktoren wie Diäten und Sport bringen in einem solchen Fall nichts.
Schuld daran sind die Hormone. Stress wird vom Körper als Bedrohung wahrgenommen, sodass der Kampf-oder-Flucht-Mechanismus aktiviert wird. Dieser diente unseren Vorfahren als Überlebensstrategie: Die Muskeln wurden mit Energie versorgt, um möglichst schnell zu flüchten oder sich einem Kampf stellen zu können.
Natürlich ist es nicht möglich, jede Stresssituation zu vermeiden: Im Berufsalltag und mit den privaten Anforderungen, die noch dazu kommen, gehört Stress schon zum Leben dazu. Jedoch können Betroffene lernen, anders mit Stress umzugehen. Letztendlich muss jeder für sich selbst herausfinden, was ihm dabei hilft: Ob ein Spaziergang in der Natur, Musikhören, meditieren oder malen – es gibt viele Methoden, um Stress zu reduzieren.
Die Klassiker: Ausgewogene Ernährung und ausreichend Bewegung
Eine ausgewogene Ernährung und ausreichend Bewegung sind Grundvoraussetzungen, um dauerhaft und gesund Gewicht zu verlieren. Doch was genau muss dabei beachtet werden? Bei der Ernährung kommen immer neue Trends auf: Low-Carb-Diäten, FDH und Low-Fat-Diäten sind nur einige Beispiele. Jedes davon hat seine Vor- und Nachteile. Die proteinreiche Ernährung und der Verzicht auf Kohlenhydrate bei der Low-Carb-Diät führen beispielsweise meist zu positiven Ergebnissen, können aber gesundheitliche Risiken mit sich bringen. Bei der FDH-Diät kann es aufgrund der halben Portionen zu Mangelerscheinungen kommen, da so auch nur die Hälfte der Nährstoffe aufgenommen wird.
Wichtig ist die Kombination der ausgewogenen Ernährung mit regelmäßiger Bewegung. Doch auch dabei gilt es einiges zu beachten.
- Ausdauersport – etwa in Form von Joggen, Fahrradfahren oder Schwimmen – hilft bei der Fettverbrennung.
- Krafttraining – zum Beispiel Pilates, Sit-ups und Crunches – hilft beim Muskelaufbau, der mittelfristig ebenfalls die Fettverbrennung unterstützt: Denn jedes Extrakilo an Muskelmasse verbrennt täglich 100 zusätzliche Kalorien. Anfänger sollten mit zwei zwanzigminütigen Trainingseinheiten pro Woche starten, zwischen denen eine mindestens 24-stündige Pause liegt.
Fazit
Das Problem Fettleibigkeit ist längst in unserer Gesellschaft angekommen. Um zu vermeiden, dass es zu einer Übergewichts-Krise kommt, wie sie von der WHO prognostiziert wurde, ist es wichtig, das Problem zu bekämpfen. Doch Sport und Diäten alleine reichen nicht immer aus. Wer nicht genug schläft, hat damit keinen Erfolg. Ähnlich verhält es sich mit Stress: Dieser hemmt ebenfalls die Wirksamkeit von Sport und Diäten. Grundsätzlich gilt also:
- Schlafen hilft beim Abnehmen. Natürlich reicht es auch nicht aus, sich entspannt aufs Kissen zu legen und ein paar Stunden süß zu träumen. Die richtige Ernährung und ausreichend Bewegung gehören ebenfalls dazu.
- Wer mit Sport und Diäten abnehmen will, sollte lernen, entspannter mit Stress umzugehen.