Pforzheim (pm/mcs) Auf den Straßen im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Pforzheim ist ein Rückgang der Verkehrsunfälle insgesamt um 19,5% im Vergleich zum Vorjahr zu verzeichnen. Ein auffallender Anstieg ist im Bereich der Unfälle unter Beteiligung von Radfahrern zu verzeichnen: Sie stiegen gegenüber 2019 (272) auf 334 an. Diese Zahlen veröffentlichte das Polizeipräsidium heute in der Jahresunfallbilanz 2020.
Die Polizei habe im Jahr 2020 insgesamt 14.285 Unfälle aufgenommen, also rechnerisch knapp 40 pro Tag. Im Jahr 2019 waren es noch 3.453 Unfälle mehr. Dieser positive Trend ist sowohl in den Landkreisen Calw, Freudenstadt und im Enzkreis als auch im Stadtkreis Pforzheim zu erkennen. Dies teilte die Polizei in ihrer Jahresunfallbilanz mit. Weiter sei die Anzahl der Unfälle mit Personenschaden um 11,5% gesunken. Bei diesen Unfällen sein also 418 Menschen weniger verletzt worden als im Vorjahr. Diese Entwicklung spiegele sich auch bei den Verkehrstoten wieder: 35 Personen hätten 2020 auf den Straßen im Bereich des Polizeipräsidiums ihr Leben gelassen. Im Vorjahr wären noch 42 Unfalltote zu beklagen gewesen.
Polizeivizepräsident Christian Dettweiler sagt aber dennoch mahnend: „Das Jahr 2020 war nicht repräsentativ. Lockdown, Kontaktbeschränkungen, Homeoffice und geringeres Reiseaufkommen führten dazu, dass weniger Menschen im Straßenverkehr unterwegs waren. Und wenn mehr Autos in der Garage stehen, gibt es einfach weniger Unfälle. Die rückläufigen Zahlen zeigen aber auch, dass wir in Pforzheim unsere Aufgaben in der Verkehrsüberwachung nicht vernachlässigt haben, auch wenn die Arbeit der Polizei im letzten Jahr stark durch die Coronapandemie geprägt war“
Anstieg bei den Fahrradunfällen
Die Hauptunfallursachen sein im vergangenen Jahr Geschwindigkeit und Vorfahrt gewesen, beide hätten einen Anteil von jeweils rund 15% gehabt. Ein auffallender Anstieg sei im Bereich der Unfälle unter Beteiligung von Radfahrern zu verzeichnen: Sie sein gegenüber 2019 (272) auf 334 angestiegen. Hierzu der Leiter der Verkehrspolizeiinspektion, Polizeidirektor Markus Bauder: „Viele Menschen steigen aus Umweltbewusstsein oder anderen Gründen auf das Rad um. Das ist natürlich grundsätzlich erfreulich, aber es gibt eben auch immer wieder Unfälle – ein Trend, der uns Sorge macht. Und die Folgen sind schnell schwerer Natur. Fahrräder haben nun einmal keine Knautschzone und keinen Airbag“. Der Pedelec-Anteil der Fahrradunfälle sei dabei bei 118 Unfällen (35,3% der Radfahrunfälle) gelegen. Dies entspreche einer Steigerung um 76,1% gegenüber dem Vorjahreswert. Auch hier sei in den letzten Jahren ein stetiger Anstieg zu erkennen.
Leichte Abnahme bei den Motorradunfällen
Zum Vorjahr habe die Zahl der Motorradunfälle um 0,9% abgenommen. Dem gegenüber stehe aber ein Anstieg der Motorradunfälle mit Personenschaden um 13,4%.
Unfälle im Zusammenhang mit Alkohol oder Drogenkonsum
Bei den Verkehrsunfällen, bei denen mindestens ein Unfallbeteiligter
alkoholisiert war, sein die Zahlen weitgehend unverändert. Dabei sei jedoch die Zahl der Alkoholunfälle, bei denen eine
Person zu Schaden kam, um 13,4% gestiegen. Zurückgegangen sein aber die Unfälle im Zusammenhang mit Drogenkonsum um 18,5%.
Stadtkreis Pforzheim
Im Stadtkreis Pforzheim habe sich die Anzahl der Verkehrsunfälle von 5.457 (2019)
auf 4.697 (2020) verringert.
Enzkreis
Insgesamt sei im Enzkreis ein Rückgang der Unfallzahlen um 20,3% und der Unfälle
mit Personenschaden um 15,5% zu verzeichnen.
Landkreis Calw
Auch im Landkreis Calw habe sich die Gesamtzahl der Unfälle verringert, hier um
12,3% auf 2.940.
Bundesautobahn 8
In der Unfallstatistik sei besonders der 70 km lange Streckenabschnitt zwischen Karlsbad und Heimsheim (beide Fahrtrichtungen) relevant. Hier sein die Verkehrsunfälle insgesamt um 33,3% auf 844 zurückgegangen. Besonders auffällig: Rückläufig sein die Zahlen der LKW-Unfälle, in absoluten Zahlen ein Minus von 71
Unfällen (-37,8%) auf 117 Unfälle im Jahr 2020.