Karlsruhe (pol/da) Die Polizei Karlsruhe und das Landeskriminalamt Baden-Württemberg warnen aktuell vor falschen Bewerbungsschreiben via E-Mail, die einen Virus enthalten. Im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Karlsruhe sind nach Angaben der Beamten in jüngerer Zeit Fälle in Straubenhardt, Bretten-Gölshausen und Bruchsal bekanntgeworden. Ähnliche Fälle hatte es bereits vor drei Jahren gegeben.
Der Polizei zufolge verschicken die Täter hauptsächlich an Firmen, die eine Stelle ausgeschrieben haben, eine E-Mail, in deren Anhang sich ein seriös erscheinender Bewerbungstext, ein Lichtbild des angeblichen Bewerbers und eine gepackte ZIP-Datei mit dem Titel ,,Bewerbungsunterlagen“ befinden. ,,Wird diese ZIP-Datei entpackt – was bis dahin schadlos möglich ist – befindet sich darin ein Lebenslauf oder eine Bewerbung mit einer .pdf.exe -Dateiendung. Das „exe“ wird oft nicht dargestellt, da auf vielen Rechnern standardmäßig die erweiterten Dateiendungen ausgeblendet sind. Öffnet man nun aber jene exe-Datei, verschlüsselt sie die auf dem Rechner vorhandenen persönlichen Dokumente und hinterlässt danach eine Textdatei auf dem Desktop (anbei KRAB-DECRYPT), in der auf eine individuelle Webseite im „TOR Netzwerk“ verwiesen wird“, so ein Polizeisprecher. Dort wiederum könne eine kleine Datei zur Probe entschlüsselt werden; um aber alle Dateien zu entschlüsseln müsse dann die Software ,,GandCrab Decryptor“ für 1.200 US-Dollar gekauft werden. Die Bezahlung soll in der Kryptowährung ,,Dash“ oder ,,Bitcoin“ innerhalb von drei Tagen erfolgen, andernfalls verdopple sich die Summe.
Polizei rät zu Vorsicht
Das Polizeipräsidium Karlsruhe rät daher, bei E-Mails mit unbekanntem Absender äußerste Vorsicht walten zu lassen und regelmäßige Datensicherungen auf Datenträgern durchzuführen, die nicht mit einem Netzwerk verbunden sind. Die Beamten gehen aufgrund ihrer Erfahrung davon aus, dass in den nächsten Wochen insbesondere an die Personalstellen von Firmen vermehrt solche Mails mit dem Trojaner im Anhang gesendet werden.
Bild: Polizeipräsidium Karlsruhe