Pforzheim: Gedenken zum 23. Februar überwiegend digital – Einsatzplan der Polizei steht

Pforzheim (pm/pol/ks) Das Gedenken zum heutigen 23. Februar in Pforzheim findet in diesem Jahr fast ausschließlich digital statt. Bereits vergangene Woche hatte der Gemeinderat einem Versammlungsverbot für Dienstag zwischen 15 und 21 Uhr zugestimmt. Damit sollen in diesem Jahr die Fackelmahnwache auf dem Wartberg sowie Gegendemonstrationen entfallen. Die Polizei hat die Planungen für heute abgeschlossen und einen Plan entwickelt, um im Bedarfsfall die Allgemeinverfügung zum Versammlungsverbot durchsetzen zu können, heißt es in einer Pressemitteilung.

Alle Veranstaltungen zum Gedenktag an die Zerstörung Pforzheims können auf der Homepage der Stadt Pforzheim abgerufen werden, so die Stadt in einer Mitteilung.

Livestream und Videos im Netz

So besteht beispielsweise um 15 Uhr Gelegenheit, der traditionellen Gedenkveranstaltung auf dem Hauptfriedhof im Live-Stream beizuwohnen. Oberbürgermeister Peter Boch, die evangelische Dekanin Christiane Quincke und der stellvertretende katholische Dekan Georg Lichtenberger werden der Menschen, die beim Angriff auf Pforzheim gestorben sind, gedenken und Kränze niederlegen.

Ab 19.20 Uhr sind die Ansprache von Oberbürgermeister Peter Boch und die Friedensbotschaft am Abend vom Rat der Religionen online. Um 19.50 Uhr beginnt das zwanzigminütige Glockengeläut der Pforzheimer Kirchen, das auf die Zeitdauer der Bombardierung vor 76 Jahren verweist.

Dezentrales Lichtermeer und Bildtafeln

Unter dem Motto „Lichter in der Stadt“ sind alle Bürgerinnen und Bürger dazu eingeladen, Kerzen an den Fenstern, vor der Haustür oder im Garten aufzustellen, so dass ein dezentrales Lichtermeer entsteht.

Die in der Innenstadt aufgestellten Bildtafeln mit den historischen Fotografien vermitteln eine eindrückliche Vorstellung von den Auswirkungen des Angriffs. Zur Weiterentwicklung der Bildtafeln mit und für jüngere Generationen hat die Abteilung kulturelle Bildung des Kulturamts für Schulen das Projekt „Digitaler Koffer zum 23. Februar“ konzipiert. Er enthält Informationen, Fotografien und methodisch-didaktische Handreichungen, um sich an dem kreativen Gedenkprojekt zu beteiligen. Und zwar über das diesjährige Gedenken hinaus, so dass daraus ein nachhaltiges Format entsteht.

Einsatzplan der Polizei steht

Die Polizei hat indes ihre Einsatzvorbereitungen abgeschlossen. „Ich gehe grundsätzlich davon aus, dass die erlassene Allgemeinverfügung beachtet wird. Deshalb haben wir unsere Einsatzvorbereitungen und Kräfteplanungen darauf abgestimmt, die Einhaltung des Versammlungsverbots im Bedarfsfalle durchsetzen zu können“, so Polizeipräsident Wolfgang Tritsch. Zur Überwachung des Versammlungsverbotes haben die Einsatzkräfte ein Konzept entwickelt. Dabei soll auf dem Wartberg unter anderem eine Drohne mit Wärmebildkamera zum Einsatz kommen.