PFC-verunreinigtes Trinkwasser: Kuppenheimer Bürgerinitiative will Strafanzeige erstatten

Kuppenheim (pm/amf) Die Bürgerinitiative „Sauberes Trinkwasser für Kuppenheim“ hat die voraussichtliche Einstellung des Ermittlungsverfahrens wegen der Verunreinigung des Trinkwasser mit PFC im Raum Rasttatt/Baden-Baden kritisiert und zugleich angekündigt, Strafanzeige bei der zuständigen Staatsanwaltschaft einzureichen. Das gab der Vorsitzende der Initiative, Ulrich Schumann, heute bekannt. Die Bürgerinitiative hatte zuvor bereits Kritik am zuständigen Wasserversorger geübt. 

Die Initiative habe „mit Erstaunen“ zur Kenntnis genommen, dass die Staatsanwaltschaft Baden-Baden offenbar plant, das Verfahren gegen den Komposthersteller Vogel einzustellen. Das Baden-Badener Unternehmen steht im Verdacht, seinem produzierten Kompost Papierschlamm beigemischt zu haben, der PFC enthielt. „Wie die Staatsanwaltschaft hinsichtlich der Bodenverunreinigung annehmen kann, dass hier eine Verfolgungsverjährung eintritt, ist schleierhaft und nicht zutreffend“, sagt Schumann. Die Behörde habe nach Auffassung Schumanns nicht erkannt, „dass ein besonders schwerer Fall einer Umweltstraftat“ vorliegt. Derzeit läuft das Ermittlungsverfahren noch.

Kompost wohl ursächlich für PFC-Verunreinigung

Zwischen 2005 und 2008 hatten Bauern rund um Rastatt und Baden-Baden ihre Böden mit dem PFC-haltigen Kompost gedüngt, was vermutlich zur Verunreinigung des Grundwassers führte. Schätzung der Umweltbehörde zufolge sind derzeit rund 350 Hektar Ackerfläche mit PFC versucht. Die im Trinkwasser gemessenen Werte liegen jedoch unter dem gesetzlichen Grenzwert.