PFC-Skandal im Raum Rastatt: PFC-Belastung im Blut nachweisbar

Rastatt/Stuttgart (pm/ms) Heute Morgen hat das Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg bekanntgeben, ob sich PFC im Blut der Menschen im Landkreis Rastatt nachweisen lässt. Ergebnis: Bei Personen die über Trinkwasser in Kontakt mit per- und polyfluorierten Chemikalien kamen, lassen sich erhöhte Werte im Blut messen. Insgesamt hatten knapp 350 Bürger aus dem Landkreis zwischen Februar und Juni Blutproben abgegeben.    

„Die ersten Ergebnisse der Blutkontrolluntersuchungen zeigen, dass Personen, die Gemüse und Obst aus den betroffenen Gebieten verzehrt haben, kaum höhere Werte als Teilnehmende außerhalb der belasteten Gebiete aufwiesen. Höhere Werte wurden hingegen bei den Personen gemessen, die über das Trinkwasser in Kontakt mit per- und polyfluorierten Chemikalien kamen“, so Gesundheitsminister Manne Lucha.

Gesundheitsgefahr? 

Eine Überschreitung bedeute laut Regierungspräsidium nicht zwingend, dass eine Gesundheitsgefahr zu befürchten sei. Um genauere Aussagen treffen zu können, müsse noch ein anderer Wert, der sogenannte HBM II-Wert, im Blut gemessen werden. Der konnte allerdings aufgrund fehlender wissenschaftlicher Datengrundlage noch nicht festgelegt werden. „Es ist wichtig, dass die Wissenschaft hier vorankommt und unter Einschluss unserer Untersuchungen die Ergebnisse auf Bundesebene zusammengeführt werden“, so Minister Lucha.

Kontrollaktion wegen  PFC-Belastung

Die Kontrollaktion steht im Zusammenhang mit den PFC-Belastungen im Landkreis Rastatt. 2013 wurden rund 644 Hektar Ackerfläche und infolgedessen auch das Grundwasser durch PFC-belastete Komposte verunreinigt. Die Blutuntersuchungen erfolgten nach Aussage des Landesgesundheitsamts Baden-Württemberg in der ersten Jahreshälfte im Auftrag des baden-württembergischen Ministeriums für Soziales und Integration und in Kooperation mit einer Expertengruppe.

350 Bürger lassen sich Blut abnehmen 

Knapp 350 Bürger aus dem Landkreis Rastatt hatten sich im Zeitraum vom 27. Februar bis zum 6. Juni Bürger Blut abnehmen lassen und Fragebögen ausgefüllt. Mithilfe der Blutkontrolluntersuchungen soll nach Aussage des Landesgesundheitsamts festgestellt werden, in welchem Umfang die Bevölkerung in Mittelbaden einer Belastung durch PFC ausgesetzt ist.