PFC in Lebensmitteln nachgewiesen

Landkreis Rastatt (pm) Bei der Sitzung der PFC-Bewertungskommission des Landkreises Rastatt am 30.10.14 wurden die Ergebnisse von neueren Untersuchungen des Landwirtschaftlichen Technologiezentrums Karlsruhe (LTZ) von Pflanzenproben hinsichtlich der Belastung mit sogenannten kurzkettigen PFC-Verbindungen vorgestellt. In diesen Untersuchungen wurde nachgewiesen, dass Pflanzen wie Mais, Weizen, Tomaten und Spargel diese Verbindungen aufnehmen können, meldet das Regieunrspräsidium Karlsruhe.

Per- und polyfluorierte Chemikalien (PFC) werden in zahlreichen Verbraucherprodukten wie Funktionstextilien und Spezialpapieren verwendet. Durch die breite Verwendung gelangen PFC weltweit in die Umwelt. Da PFC in der Natur schwer abbaubar sind und zur Anreicherung in der Nahrungskette neigen, ist es notwendig, bei Nachweis dieser Stoffe in Lebensmitteln und Futtermitteln eine Risikobewertung vorzunehmen.

Nach einer ersten vorläufigen Risikoabschätzung durch das Land ist weiterhin von keiner konkreten Gesundheitsgefährdung auszugehen. Das Land hat aus Gründen des vorbeugenden Verbraucherschutzes um eine Stellungnahme des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) zu kurzkettigen PFC in Lebensmitteln gebeten und hierfür die vorliegenden Untersuchungsergebnisse übermittelt.

Die Untersuchungseinrichtungen des Landes hatten in der Vergangenheit umfangreiche Analysen von Saatgut, Futtermitteln und Lebensmitteln, die auf diesen Flächen angebaut wurden, sowie von Trinkwasser durchgeführt. Bisherige Untersuchungen auf langkettige perfluorierte Verbindungen in Lebensmitteln ergaben keine oder in wenigen Fällen nur geringfügigen Mengen an PFC, so dass nach der Einstufung des BfR beim Verzehr dieser Lebensmittel kein gesundheitliches Risiko für Verbraucherinnen und Verbraucher besteht.

Bislang liegt für die kurzkettigen PFC für Lebensmittel keine toxikologische Bewertung des Bundes vor. Weiterhin werden wie bisher die Böden, das Wasser und die Erzeugnisse auf PFC-Belastung untersucht, um weitere Erkenntnisse, insbesondere über den Wirkungspfad zu gewinnen. Anhand der Ergebnisse und nach Vorliegen der Bewertung durch das BfR wird die weitere Vorgehensweise für die kommende Vegetationsperiode festgelegt.

Hintergrundinformationen:

Zu den so genannten langkettigen PFC zählen beispielsweise die Perfluoroctansulfonsäure und die Perfluoroctansäure. Zu den kurzkettigen PFC gehören die Perfluorbutansäure und die Perfluorpentansäure.

Der Landkreis Rastatt und die Stadt Baden-Baden organisieren derzeit für Mittwoch 26. November 2014 eine weitere Bürgerinformation zum aktuellen Sachstand. Näheres werden die Veranstalter bekannt gegeben.