Karlsruhe/Stirling (pm/da) Pestizide beeinflussen das Bestäubungsverhalten von Hummeln negativ. Das haben Forscher des KIT in einer gemeinsamen Studie mit der University of Stirling herausgefunden und deren Ergebnisse heute bekannt gegeben. Laut den Forschern sorgen Pestizide dafür, dass belastete Hummeln bis zu 56 Prozent weniger Pollen sammeln als unbelastete Artgenossen.
Hummeln erzeugen bei der Bestäubung mit ihrem Flügelschlag Frequenzen, die die Pollen aus der Blüte herausschütteln. ,,Wir haben die Wirkung des Pestizids Neonicotinoid auf Hummeln untersucht und herausgefunden, dass es die Vibrationen, und somit auch das Summen negativ beeinflusst“, so Dr. Penelope Whitehorn, Studienleiterin an der University of Stirling. Sie Forscher nahmen über einen längeren Zeitraum das Summen der Hummeln bei der Bestäubung auf und fanden heraus, dass das Pestizid die Vibrationen verringert. Dies reduziere die Menge der gesammelten Pollen und somit die Nahrung der Hummeln, so die Forscher.
Hummeln sammeln bis zu 56 Prozent weniger Pollen
,,Hummeln einer Kontrollgruppe, die dem Pestizid nicht ausgesetzt waren, lernten in ihrer Entwicklung nach und nach dazu, wie sie mehr Pollen sammeln und besser Blumen bestäuben können“, so Whitehorn. Belastete Hummeln entwickelten ihre Fähigkeiten hingegen nicht weiter, sie sammelten am Ende des Experimente zwischen 47 und 56 Prozent weniger Pollen als die Kontrollgruppe. Die Forscher vermuten nun, dass sich Pestizide auch auf das Gedächtnis und die kognitiven Fähigkeiten von Hummeln auswirken.