Personalnotstand an Kliniken soll ein Ende haben

Baden-Württemberg / Karlsruhe / Bruchsal (pm/an) Entlastung an Kliniken – ver.di erhöht Druck nächste Woche deutlich. Mit der Aktion „Grenzen setzen“, die am Dienstag fortgesetzt wird,  soll ein Zeichen gesetzt werden. Die Beschäftigten in den Krankenhäusern fordern von der Politik  wirksame Maßnahmen gegen die Personalknappheit an Kliniken. Betroffen sind auch das Klinikum Karlsruhe und die Fürst Stirum Klinik Bruchsal.

Parallel zur Forderung an die Politik nach einer gesetzlichen Personalbemessung, wendet sich ver.di auch an die Arbeitgeber. Sie sind für den Gesundheitsschutz der Beschäftigten verantwortlich, so ver.di weiter. Die Gewerkschaft in Baden-Württemberg hat die Unikliniken im Land bereits Anfang August zu Tarifverhandlungen über eine Entlastung aufgefordert. Noch immer haben sich diese nicht zu Tarifverhandlungen bereit erklärt, heißt es in einer Mitteilung von ver.di.

Irene Gölz, ver.di Fachbereichsleiterin Gesundheitswesen und Verhandlungsführerin: „Nach über zwei Monaten Warten ist nun die Geduld der Beschäftigten an den Uniklinika restlos aufgebraucht. Der Entzug von freiwilligen Leistungen sollte eine ausreichende Warnung an die Arbeitgeber sein, nicht mehr länger auf Zeit zu spielen. Auch das Verweigern von Verhandlungen kann eines nahen Tages ein Streikgrund sein.“

Die Bereitschaft der Beschäftigten, sich an den vielfältigen Formen des Protestes zu beteiligen, wachse von Woche zu Woche. Auch seien immer mehr Pflegekräfte bereit, öffentlich für ihre Interessen einzustehen.
ver.di fordert verbindliche Personalvorgaben per Gesetz, die für alle Krankenhausbereiche gelten sollen. Die Bundesregierung hat Personaluntergrenzen für sogenannte pflegesensitive Bereiche auf den Weg gebracht. Aus Sicht der Gewerkschaft ist Pflege immer sensitiv, weshalb die noch zu erarbeitenden Vorschriften alle Pflegebereiche abdecken müssen. Die Personalausstattung muss sich am konkreten Pflegebedarf der Patienten orientieren, fordert die Gewerkschaft.