Karlsruhe (cm) 40 Prozent aller Haushalte in Deutschland werden von nur einer Person bewohnt. Die hohe Quote an Single-Haushalten hat viele flirtwillige Deutsche zur Folge. Auf der Suche nach einem neuen Partner hat sich Online-Dating mittlerweile als beliebte Alternative zum traditionellen Kennenlernen etabliert. Viele Deutsche nutzen Partnerportale im Netz oder suchen mit Hilfe verschiedener Apps nach Gleichgesinnten.
Die Deutschen daten gerne im Internet. Circa 32 Prozent der Singles in Deutschland suchen online nach Bekanntschaften und potenziellen neuen Partnern. Das ergab eine repräsentative forsa-Umfrage im Auftrag des Versicherers CosmosDirekt. Die Auswahl der verschiedenen Internetdienste, die Unterstützung bei der Partnersuche anbieten, ist riesig. Besonders beliebt sind momentan vor allem Dating-Apps wie Tinder oder Lovoo. Alleine Tinder habe in Deutschland über zwei Millionen Nutzer, so Co-Gründer und Vorstand Jonathan Badeen Anfang des Jahres zu Spiegel Online. In Sekundenschnelle ermöglichen es die Programme, flirtwillige Singles in der Umgebung aufzuspüren und ebenso schnell darüber zu entscheiden, ob Interesse besteht oder nicht. Vor allem Männer schätzen diese unkomplizierte Art der Kontaktaufnahme. Laut der Umfrage nutzt fast jeder vierte Mann (23 Prozent) Apps wie diese, während es bei den Damen nur circa 14 Prozent sind. Doch auch auf traditionellem Weg geht die Suche nach wie vor weiter. Drei Viertel der Befragten verlassen sich nicht alleine auf das Netz, sondern suchen auch offline nach der großen Liebe. Hier liegen die Damen vorne: 80 Prozent suchen im alltäglichen Leben, zum Beispiel bei Freizeitaktivitäten, nach neuen Partnern. Bei den Herren sind es immerhin 74 Prozent.
Auf der Suche nach Antworten
Durch Online-Dating hat sich ein ganz neues Forschungsfeld für Soziologen ergeben. Denn Singles sind nicht nur auf Partnerbörsen und Dating-Seiten unterwegs, sie befragen auch die Suchmaschine ihres Vertrauens, wenn sie in Liebesdingen nicht weiterwissen. Und als Nutzer kann man ganz einfach herausfinden, was in den Köpfen der Deutschen so vorgeht. Möglich macht das die sogenannte Suggest-Funktion, dank derer wir immer besser wissen, was die Deutschen in Liebesdingen und Dating googeln. Tippt man in das Eingabefeld nämlich den Anfang einer Frage ein, werden automatisch die häufigsten Fortsetzungen angezeigt. Das gibt teilweise erheiternden Einblicken in das Denken von Mann und Frau. Die Fragestellungen sind nicht nur für Soziologen interessant, auch bei Flirtwilligen können die Vorschläge sehr aufschlussreich sein und eine Handlungsempfehlung fürs nächste Date darstellen. Denn oft wird zum Beispiel gefragt: „Warum sind Männer so wehleidig?“ oder „Warum sind Frauen so kompliziert?“.
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