Ozon-Alarm in Baden-Württemberg

Baden-Baden (pm/an) Heute wurde erstmals in Baden-Württemberg die Alarmschwelle für Ozon überschritten. Die Messstation in Baden-Baden in der Aumattstraße meldete um 16:00 Uhr einen Stundenmittelwert von 245 Mikrogramm Ozon pro Kubikmeter Luft an die Messnetzzentrale der LUBW Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz. (1-Stundenmittelwert). Die Alarmschwelle liegt bei 240 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft. Die LUBW empfiehlt, ungewohnte körperliche Anstrengungen und besondere sportliche Ausdauerleistungen im Freien zu vermeiden. Um 17:00 Uhr war der Wert dann bereits auf 258 Mikorgramm angestiegen, heißt es in einer Pressemitteilung.

„Bei diesen lang anhaltend heißen Temperaturen haben wir diese Entwicklung erwartet“, so die Präsidentin der LUBW Margareta Barth. „Das letzte Mal mussten wir im Jahr 2007 eine Ozonwarnung in Baden-Württemberg aussprechen. Aufgrund der anhaltend hohen Temperaturen und der heißen Tropennächte müssen wir die nächsten Tage damit rechnen, dass wir auch an weiteren Messstellen in Baden-Württemberg den Alarmwert überschreiten. Eine Besserung der Lage wird erst mit einem Wetterumschwung eintreten.“

Erhöhte Ozonkonzentrationen können beim Menschen Reizung der Atemwege, Husten, Kopfschmerzen und Atembeschwerden hervorrufen. Das Ausmaß wird hauptsächlich durch die Aufenthaltsdauer in der ozonbelasteten Luft bestimmt. Ozon wirkt in erhöhten Konzentrationen als Reizgas auf die Atemwege und fördert beispielsweise durch tiefes Atemholen beim Sport entzündliche Prozesse im Lungengewebe. Die Empfindlichkeit gegenüber Ozon ist individuell unterschiedlich. Bei Pflanzen beeinträchtigt die erhöhte Ozonkonzentration das Wachstum.

Die höchsten Ozonwerte treten meist am Stadtrand und in den angrenzenden ländlichen Gebieten auf, also entfernt von den Quellen der Vorläuferstoffe. Dies liegt daran, dass Stickstoffmonoxid (NO), das in Autoabgasen enthalten ist, mit Ozon reagiert. Dabei wird Ozon abgebaut. So kommt es oftmals zu der widersprüchlichen Situation, dass die Ozonbelastung in Innenstädten niedriger ist als in ländlichen Gebieten. Außerdem werden die Vorläuferstoffe mit dem Wind aus den Städten heraustransportiert und tragen so entfernt von deren eigentlichen Quellen zur Ozonbildung bei.