Karlsruhe (pm) Mit einer Broschüre zur Organtransplantation unterstützt die Evangelische Landeskirche in Baden Menschen dabei, zu einer persönlichen Entscheidung für oder gegen eine Organspende zu finden. Das 15-seitige Papier widmet sich Fragen zum Weiterleben nach dem Tod, zu Hirntod und Organspende aus christlicher Sicht und nennt Ansprechpartner sowie Internetadressen zum Thema.
Seit im November 2012 das Transplantationsgesetz in Deutschland geändert wurde, seien Menschen ab 16 Jahren dazu aufgefordert sich mit dem Thema Organtransplantation auseinanderzusetzen, erläutert Oberkirchenrat Matthias Kreplin. Der Gesetzgeber spreche sich für die so genannte Entscheidungslösung aus. „Das bedeutet, dass jede und jeder möglichst eine persönliche Entscheidung für oder gegen eine Organ- und Gewebespende fällen und mit Angehörigen besprechen sollte“, so Kreplin. Dafür leiste die Broschüre Hilfestellung, in dem sie unterschiedliche Sichtweisen von Körper, Tod und Sterben aus christlicher Sicht abwäge und erörtere.
Das Papier beantworte häufige Fragen, zum Beispiel: „Darf ich über meinen Körper frei verfügen?“, „Wie kann meine Familie von mir Abschied nehmen, wenn ich für tot erklärt werde?“, „An wen kann ich mich mit persönlichen Fragen wenden?“ Es wolle Anregungen dafür geben, um zu einer Entscheidung zu finden. „Dabei gibt es kein Falsch oder Richtig“, betont Kreplin. Es könne Umstände geben, in denen ein Mensch sich entscheiden muss zwischen verschiedenen „Nächsten“, denen er sich verpflichtet sehe, und in denen es gelte die verschiedenen Dimensionen der Liebe, „Nächstenliebe, Gottesliebe und die Liebe zu mir selbst“ abzuwägen. Alles zusammen könne jeden und jede einzelne auf unterschiedliche Wege führen.