Karlsruhe (cm) Die Anzeichen mehren sich, dass E-Commerce das Zukunftsmodell ist. Erfolgreiche Online-Business-Ideen und Phänomene wie Showrooming setzen lokalen Geschäften seit Jahren zu. Doch auch Online-Shops haben Verbesserungspotenzial.
Die Zukunft des Karlsruher Karstadt ist ungewiss. Seit Jahren hat das einst so erfolgreiche Unternehmen mit roten Zahlen zu kämpfen. Die aktuellste Entwicklung ist der Rücktritt von Konzernchefin Eva-Lotta Sjöstedt nach nur fünf Monaten im Amt. Meldungen aus dem E-Commerce kontrastieren diese Entwicklung: So meldete BITKOM jüngst, dass immer mehr Menschen online einkaufen – mitlerweile sind es 51 Millionen Deutsche.
„Mit Smartphones und Tablet Computern wird mittlerweile ortsunabhängig im Web eingekauft. Die wachsende Verfügbarkeit von schnellem Internet beschleunigt diesen Trend“, so BITKOM-Vizepräsident Achim Berg. Vor allem der Anteil an Senioren unter den Online-Shoppern ist gestiegen. Von den Senioren, die sich im Netz bewegen, kauften vor zwei Jahren 79 Prozent auch dort ein, in diesem Jahr sind es bereits 88 Prozent.
Für Online-Shops besteht allerdings noch erheblicher Spielraum nach oben. So ist jeder Achte mit dem Service unzufrieden oder vermisst eine Beratungsmöglichkeit. Dabei sind die Möglichkeiten vielfältig, wie das Beispiel dieses Online-Shop zeigt. Der Link zum Kundenservice ist links jederzeit gut sichtbar und der Service per E-Mail, per Telefon und per Kontaktformular zu erreichen.
Neben diesem Aspekt gibt es noch weitere Gründe, die Unmut auslösen. So gaben 35 Prozent der Befragten an, dass die Ware zu spät geliefert wurde. Gute jeder Vierte erhielt beschädigte oder fehlerhafte Ware. 23 Prozent der Befragten gaben an, die Ware hätte nicht der Beschreibung entsprochen. 14 Prozent reklamierten sogar, sie hätten die Ware trotz Zahlung gar nicht erhalten. Diese negativen Erfahrungen sind Wind auf den Mühlen der Kritiker des Online-Shoppings – doch das große Angebot und die einfachen Möglichkeiten des Preisvergleichs wiegen diese Nachteile auf.
Unter den Top Ten der erfolgreichsten Online-Shops finden sich neben den Branchenriesen Amazon und Ebay auch digitale Ableger real existierender Unternehmen. Lidl steht auf Platz sechs, Conrad, Ikea und Media Markt auf den hinteren Plätzen.
Es zeigt sich, dass es auch für Lebensmitteldiscounter oder Elektronikfachmärkte möglich ist, im E-Commerce erfolgreich zu sein. Auch bedrohte Warenhäuser wie Karstadt bieten zwar einen Online-Shop an, können diesen aber in vielerlei Hinsicht ausbauen.