Pforzheim (pol/msc) Der Tod des 46-jährigen Mannes, der vergangene Woche in Pforzheim ums Leben kam, hat nach neusten Erkenntnissen der Gerichtsmediziner nichts mit der Personenkontrolle und dem Revierverweis aus dem Pforzheimer Polizeipräsidium wenige Tage zuvor zu tun. Das hat das Landeskriminalamt (LKA) in Stuttgart heute bekanntgegeben und dadurch die Polizei entlastet.
Die Obduktion des Mannes am gestrigen Montag hätte zwar ergeben, dass es Anhaltspunkte für einen Sturz auf den Hinterkopf gab, aber keine Hinweise darauf, dass der Mann daran gestorben sein könnte. Die Gerichtsmediziner gehen laut dem LKA davon aus, dass der Mann wegen Atemversagen in Kombination mit einer Lungenentzündung und einer Blutvergiftung ums Leben kam. „Es gibt keinen Hinweis auf eine Gewalteinwirkung durch Dritte oder von außen“, heißt es. Ein kausaler Zusammenhang zwischen dem Sturz des Betroffenen im Eingangsbereich eines Polizeireviers und dem Todesgeschehen ist daher nicht gegeben. Zur Absicherung der vorläufigen Obduktionsergebnisse seien ergänzende Untersuchungen in Auftrag gegeben worden. Mit der Vorlage der endgültigen Obduktionsergebnisse rechnet das LKA voraussichtlich in etwa sechs bis acht Wochen.
In der Nacht des 4. Mai brach der 46-Jährige aus bislang ungeklärter Ursache in seiner Wohnung in Pforzheim zusammen. Wiederbelebungsversuche blieben erfolglos. Zuvor hat sich der Mann wegen eines angeblichen Treppensturzes in einem Krankenhaus behandeln lassen und dann, entgegen dem Rat der Ärzte wegen bestehender Lebensgefahr, beschlossen, die Klinik zu verlassen. Bereits Tage zuvor wurde der Mann einer Personenkontrolle der Pforzheimer Polizei unterzogen. Bei dieser fanden die Beamten Betäubungsmittel und stellten diese sicher. Am Tag darauf kam der Betroffene erneut in das Polizeirevier Pforzheim-Nord und forderte die Herausgabe der bei ihm sichergestellten Beweismittel. Die Polizei erteilte dem Mann einen Platzverweis, dem er nicht nachkam. Aufgrund dessen schoben ihn die Beamten nach vorheriger Androhung aus dem Revier. Dabei soll der Mann im Eingangsbereich gestürzt sein, in der Folge aber keine Verletzungen geltend gemacht haben. Seine Lebensgefährtin hatte vermutet, der Sturz könnte die Todesursache des Mannes gewesen sein.