OB Mentrup sieht Kargida als gescheitert an

Karlsruhe (pm/ame) Oberbürgermeister Frank Mentrup sieht den Karlsruher Pegida-Ableger als gescheitert an: „(…) Kargida als Erfolg zu feiern, ist ein Witz und nervt“. Nur ein paar Dutzend Teilnehmer hatten bei den letzten Demonstrationen teilgenommen, nur wenige Bürger seien dem Aufruf von AfD-Mitglied Thomas Rettig gefolgt – so begründet Mentrup sein Urteil in einer Pressemitteilung.

Der Veranstalter von „Kargida“ hat beim Ordnungs- und Bürgeramt (OA) für Samstag um 18 Uhr eine Kundgebung auf dem Stephanplatz mit anschließendem Demonstrationszug angemeldet. Gegenveranstaltungen sind beim OA ebenfalls angemeldet. Die Kundgebung hat für Mentrup den Charakter eines „nostalgischen Abgesangs“. Vor dem Hintergrund der nur wenigen Dutzend Teilnehmer, die zu den letzten Demonstrationen des Karlsruher Ablegers der Pegida-Bewegung gekommen waren, sieht der OB die Bewegung um Thomas Rettig als gescheitert an.

„Anfänglich sind einzelne Bürger dem Aufruf noch gefolgt, doch dies ließ schnell nach und im Lauf des Jahres wurde aus den wiederholten Kundgebungen nach zweimaligem Wechsel von Veranstalter und Titel eine unappetitliche, provokative Zusammenrottung rechtsextremistischer Kader aus dem südwestdeutschen Raum ohne Bezug zu unserer Stadt. Die Bürger haben Kargida ins Leere laufen lassen oder sich in einem breiten gesellschaftlichen Bündnis gegen Ideologie und Hetze gestellt und damit die richtige Antwort gegeben. Anlässlich dieser Entwicklung nun am Samstag ein Jahr Kargida als Erfolg zu feiern, ist geradezu ein Witz und nervt nur“, betont Mentrup. In der Stadt der wichtigsten bundesdeutschen Gerichte und einer Tradition der Vielfalt und Liberalität von Gründung an, habe „rechtes Gedankengut keine Akzeptanz“.

Die Demonstrationen am Samstag machen Sperrungen von Straßenabschnitten notwendig. Betroffen sind der Platz hinter der Postgalerie und das Areal zwischen Amalien-, Wald-, Sophien- und Leopoldstraße sowie der Kaiserplatz. Mit Verkehrsbeeinträchtigungen in den betroffenen Bereichen ist laut OA ab 19 Uhr zu rechnen. Hinweisschilder werden frühzeitig aufgestellt. Der Auto- und ÖPNV-Verkehr im Bereich Karlstraße wird planmäßig aufrechterhalten. Anwohnerinnen und Anwohner sowie Geschäftsleute sollten sich rechtzeitig auf Einschränkungen vorbereiten. OA und Polizei bitten dafür um Verständnis. Für spezielle Rückfragen steht das Servicecenter von Stadt- und Landkreis Karlsruhe telefonisch unter der Behördennummer 115 zur Verfügung.

Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Version dieses Artikels stand, dass Thomas Rettig Funktionär in der AfD ist. Das ist nicht der Fall und wir haben die Passage entsprechend korrigiert. Die AfD hat sich im März 2015 in einer Erklärung von der Kargida-Bewegung distanziert.