Karlsruhe (pm/ms) An allen drei Rampen des Stadtbahntunnels unter der Kaiserstraße mit dem Abzweig vom Marktplatz in die Ettlinger Straße ist im Rahmen des Innenausbaus inzwischen auch der Schallschutz installiert. Das teilt die Karlsruher Schieneninfrastruktur-Gesellschaft (KASIG) mit. Die silbern glänzenden Elemente sorgen dafür, dass die Geräusche der in den Tunnel ein- oder aus dem Tunnel ausfahrenden Stadtbahnen und Straßenbahnen reduziert werden.
Unsichtbar von „oben“ geht der Innenausbau in den sieben neuen unterirdischen Haltestellen der Kombilösung sowie in den dazwischenliegenden Tunnelabschnitten weiter: Mit erheblichem Aufwand verbunden ist die Installation sämtlicher elektrischer Anlagen. Auf den zwei Kilometern Tunnelstrecke zwischen Durlacher und Mühlburger Tor sowie auf den 1,5 Kilometern Tunnelstrecke zwischen Marktplatz und der Rampe in der Ettlinger Straße auf Höhe der Augartenstraße sowie in den Haltestellen werden insgesamt etwa 900 Kilometer Kabel verlegt. Hohe Anforderungen durch Sicherheits- und insbesondere Brandschutzregelungen müssen sie erfüllen, um später den Betrieb der Bahnen, aber eben auch der Einrichtungen für den Fahrgast wie Rolltreppen und Aufzüge zu garantieren.
Die Arbeiten im Überblick
Neben den Elektrikern sind auch die Handwerker für die später einmal „sichtbaren“ Elemente des Innenausbaus unterwegs: Dazu gehören die Arbeiter, die auf den Böden der Zwischenebenen der Haltestellen sowie auf den Treppenabgängen den Terrazzo-Estrich einbringen – zunächst in flüssiger Form, bevor die ausgehärtete Zementmasse abgeschliffen wird. Dazu gehören auch die Monteure, die oberhalb der bereits an den Wänden der Haltestellen montierten schweren Betonwerksteine die leichteren Wand- und Deckenverkleidungen montieren. Auf die Platten der Deckenverkleidung wird nach dem Verspachteln der Fugen dann ein Akustikputz aufgetragen, der die Geräusche in den Haltestellen reduzieren wird.
Innenausbau gibt es auch schon in den ersten, im Rohbau hergestellten Abschnitten des Autotunnels in der Kriegsstraße, der sich unter der späteren oberirdischen neuen Gleistrasse erstrecken wird. In den beiden östlichsten Bereichen – es sind die Baufelder O 1 und O 2 in der Ludwig-Erhard-Allee bis zur Kreuzung der Kriegsstraße mit der Rüppurrer und Fritz-Erler-Straße – werden die Notgehwege angelegt. Hergestellt werden auch die Schlitzrinnen: Sie nehmen später das über die Rampen oder vom Regen nasser Fahrzeuge in den Tunnel eingetragene Wasser auf, leiten es zu Sammlern, von denen aus das Wasser zur Kanalisation hochgepumpt wird. Gleichzeitig geht „oben“ der Straßenbau weiter: Auf der stadtauswärts führenden Seite der Ludwig-Erhard-Allee werden aktuell die endgültige Fahrbahn sowie die Rad- und Gehwege hergestellt.
Bei den Arbeiten in der Kriegsstraße dominiert natürlich der Betonbau oder im Vorfeld das Herstellen der Baugruben mit dem Erdaushub: In den Baufeldern W 3 und W 4 zwischen Lammstraße und Ettlinger Tor sowie im Baufeld O 4 zwischen Ettlinger Tor und Meidingerstraße wird abschnittsweise die Tunnelsohle betoniert, die Tunnelaußenwände sowie die die Richtungsspuren im Tunnel trennende Mittelwand und die einzelnen Abschnitte des Tunneldeckels.
Das Ausheben der Baugrube und die Sicherung des Baugrubenverbaus – der in Schlitzwände eingestellten Spundwände oder der Bohrpfähle – ist im östlichen Teil des Baufelds W 1 zwischen Ritterstraße und Kriegsstraße Thema: Hier ist beim Aushub die Endtiefe erreicht, so dass jetzt mit der Herstellung der Tunnelsohlen begonnen werden kann. In einem anderen Bereich wird der Baugrubenverbau in der unteren Lage verankert und der Baugrubenverbau mit Spritzbeton geglättet. Im östlich an die noch bestehende Unterführung angrenzenden Abschnitt wird die Herstellung der Weichgelsohle abgeschlossen und die Dichtigkeitsprüfung der Baugrube vorbereitet. Direkt unter dem Karlstor wird die Weichgelsohle hergestellt: Durch die Sohle der alten Unterführung werden Bohrungen geführt, in die das Weichgel injiziert wird.
In den Baufeldern O 3 und O 4 laufen verschiedene Maßnahmen parallel zueinander: Erdreich bis hinunter zur zweiten Ankerlage wird ausgehoben, Spritzbeton auf die Wände des Baugrubenverbaus aufgetragen.
Direkt östlich der Kreuzung Ettlinger Tor ist der Abbruch des Tunneldeckels der alten Straßenunterführung abgeschlossen, jetzt beginnt das Verankern der bereits hergestellten Bohrpfahlwände.