Enzkreis (pm/ks) Nach dem Wolfsangriff im April waren die Spekulationen groß. Lange war unklar, in welcher Region der Wolf heimisch ist und ob er womöglich in einer Herde lebt. Durch gentechnische Analysen kann nun vermutet werden, dass sich der Wolf im Nordschwarzwald niedergelassen hat. Das sind die neusten Erkenntnisse des Landratsamtes Karlsruhe.
Beim Angriff auf eine Schafsherde in Bad Wildbad hatte der besagte Wolf im April 44 Tiere getötet. Eine gentechnische Analyse hat nun ergeben, dass derselbe Wolf für einen weiteren Riss bei Gernsbach verantwortlich ist. Im Enzkreis ist er bislang aber nicht gesehen worden. Der Wildtier-Beauftragte Bernhard Brenneis, vermutet, dass der Wolf im Nordschwarzwald heimisch geworden ist. Während im Murgtal der Wolfsverdacht schon einige Male bestätigt werden konnte, wurde im Enzkreis bisher lediglich einmal ein Wolf nachgewiesen – jedoch nicht der, der für die getötete Schafherde in Bad Wildbad verantwortlich war.
Im Mai wurde vom Umweltministerium die Förderkulisse „Wolfsprävention“ eingerichtet. Einzelne Gebiete, im Enzkreis sind es Straubenhardt, Engelsbrand und Neuenbürg, werden finanziell gefördert. Die Gelder sollen in entsprechende Schutzmaßnahmen, zum Beispiel wolfssichere Zäune, investiert werden. Auch wenn ein Aufeinandertreffen von Mensch und Wolf unwahrscheinlich ist: In solch einem Fall ist es wichtig, Respekt vor dem Tier zu bewahren und Abstand zu halten. Hundehalter sollten ihre Tiere im Wald vorsichtshalber immer an der Leine führen, rät Brenneis.