Karlsruhe (msc) Im Fall der filmreifen Verfolgungsjagd mit mehreren geklauten Autos durch ganz Baden vor rund zwei Wochen hat die Karlsruher Staatsanwaltschaft neue Erkenntnisse gesammelt. Gesucht wird nun eine Radfahrerin, die zuvor angefahren wurde und daraufhin gegen die Moterhaube des Mannes geschlagen haben soll.
Den neuen Erkenntnissen der Staatsanwaltschaft zufolge soll das am Tattag bereits um 18.15 Uhr passiert sein. Nahe der Christ-König-Kirche soll der Beschuldigte die etwa 20-jährige Radfahrerin zuerst mit seinem Auto leicht angestoßen haben. Die soll dann vor Wut gegen seine Motorhaube geschlagen und den Mann angeschrien haben. Der Beschuldigte sei, wie eine Zeugin berichtet, darauf allerdings nicht eingegangen und fuhr in Richtung Kaiserallee weiter.
Gesucht werden nun die betroffene Radfahrerin und weitere Zeugen. Die Ermittler schließen auch nicht aus, dass sich an jenem Tag weitere Auffälligkeiten im Zusammenhang mit dem weißen Nissan-SUV im Bereich von Karlsruhe zugetragen haben könnten und sind daher für jeden Hinweis dankbar. Bisher wurden bereits zahlreiche Zeugen von der sechsköpfigen Ermittlungsgruppe, vernommen.
In dem weißen Nissan, den der 48-Jährige in Polen angemietet hatte, fanden die Beamten eine Vielzahl von Medikamenten, unter anderem auch Psychopharmaka. Laut einem ersten Blutprobenergebnis stand der Mann nicht nennenswert unter Alkoholeinwirkung. Bezüglich der Auswertung anderer Substanzen, unter deren Einwirkung der Beschuldigte gestanden haben könnte, müssen die Untersuchungsergebnisse noch abgewartet werden.
Über die Person des 48-jährigen Algeriers ist bisher bekannt, dass er sich seit dem 21. November aus noch unklarem Grund in der Region aufhielt und wohl in Polen unternehmerisch im Bereich des Transport- und Logistikgewerbes tätig ist. Darüber hinaus unterhalte er in Teneriffa einen weiteren Wohnsitz. In Polen liegen bereits polizeiliche Erkenntnisse über ihn vor. Bislang schweigt der Beschuldigte gegenüber den Ermittlungsbehörden.