Stuttgart (pm/dg) Vor einem Jahr wurde der Nationalpark Schwarzwald zwischen Baden-Baden und Freudenstadt eröffnet. 22.ooo Besucher waren es seit Anfang 2014 – ein voller Erfolg, meinen die Verantwortlichen. Es gibt aber auch Kritik.
„Unser erster Nationalpark leistet tolle Naturschutzarbeit und entwickelt sich gut“, verkündet Naturschutzminister Alexander Bonde anlässlich des einjährigen Bestehens des Nationalparks Schwarzwald. Dieser ist einer von 15 Nationalparks in ganz Deutschland. Rund 70 Mitarbeiter arbeiten unter der Leitung von Dr. Wolfgang Schlund und Dr. Thomas Waldenspuhl im Park, um das Motto „Natur Natur sein lassen“ umsetzbar und erlebbar zu machen.
Bonde ließ ein Jahr mit vielen Herausforderungen und Höhepunkten Revue passieren: von der großen Eröffnungsfeier mit tausenden Gästen Anfang Mai über eine Bilderreise eines jungen Filmteams durch den vielseitigen und beeindruckenden Sommer im Schwarzwald bis zum Fund eines seltenen Pilzes in diesem Herbst. „Wie sehr die wilde Schönheit der Wälder und Seen zwischen Baden-Baden und Freudenstadt Gäste aus Deutschland und der ganzen Welt begeistert, zeigt auch die Statistik. Seit der offiziellen Gründung hat sich die Zahl der Besucherinnen und Besucher mehr als verdoppelt.“, so der Minister. Insgesamt 283 Touren, Führungen und Informationsveranstaltungen fanden allein in diesem Jahr statt. Auch 200 Schulklassen waren seitdem vertreten.
Im 10.062 Hektar großen Nationalpark wurden sogenannte Kernzonen eingerichtet; dort wird die Natur sich selbts überlassen. In 500 Meter breiten Pufferzonen werde regelmäßig der Borkenkäferbestand kontrolliert, um die Bäume zu schützen.
„Überdimensionierter Beamtenapparat in der Parkverwaltung“
„Die Interessen der kommunalen Seite werden im Nationalparkrat deutlich formuliert und vertreten. Land, Städte, Gemeinden und Landkreise sind bei der gemeinsamen Entscheidung der zu bearbeitenden Fragen auf einem sehr guten Weg“, ist der Freudenstädter Landrat Dr. Klaus Michael Rückert überzeugt. Unter seinem Vorsitz entscheiden die umliegenden Gemeinden bei der Gestaltung des Parks mit dem Land mit. Kritik gibt es dennoch von seiten der FDP: Der Landtags-Abgeordnete Friedrich Bullinger (FDP) kritisierte die hohen Kosten und „den überdimensionierten Beamtenapparat in der Parkverwaltung“, schreibt der SWR. Auch gebe es bereits Klagen benachbarter Jagdpächter über eine mangelnde Regulierung der Rotwildbestände.