Karlsruhe (pm/da) Nach der Kostensteigerung bei der Sanierung der Karlsruher Stadthalle fordern SPD und CDU Maßnahmen, um solche Entwicklungen künftig zu vermeiden. CDU-Fraktionsvorsitzender Tilman Pfannkuch sagte: „Solch ein Fiasko in der Bauplanung, wie es sich bei der Stadthalle durch eine kostenträchtige Abweichung zwischen der Realität und der Planung gezeigt hat, muss für die Zukunft ausgeschlossen werden. Wir wollen verlässliches und bezahlbares öffentliches Bauen, keine Wundertüten!“ Heute war bekannt geworden, dass das Bauprojekt insgesamt 80 Millionen Euro kosten soll und damit fast 20 Millionen Euro teurer wird als geplant.
Die SPD im Karlsruher Gemeinderat fordert eine grundlegende Reform des Amts für Hochbau und Gebäudewirtschaft (HGW) und mehr eigene Kompetenz bei der Planung für das HGW. ,,Dies würde zeitfressende europaweite Ausschreibungen verringern. Angesichts einiger wichtiger weiterer Projekte, die nicht vorankommen und praktisch in der Warteschleife hängen, wie z. B. die Europahalle, das Badische Konservatorium oder auch diverse Schulsanierungen, muss jede Möglichkeit der Zeitersparnis genutzt werden“, so Planungssprecher Michael Zeh. Schwerwiegender als die Kostenerhöhung wiegt aus Sicht der SPD die Zeitverzögerung: Weil mit der Wiedereröffnung der Stadthalle nicht vor 2021 zu rechnen sei müssten hochrangige Kongresse abgesagt werden.
CDU: Fehler aus Vergangenheit nicht wiederholen
Pfannkuch pocht darauf, die Fehler aus der Vergangenheit nicht zu wiederholen. ,,Es stellen sich Fragen: Warum stimmen die damaligen Ausführungspläne nicht mit der tatsächlichen Bauausführung überein? Warum wurden diese Fehler nicht im Zuge der Modernisierungsplanung festgestellt? Ist sichergestellt, dass so etwas heute nicht mehr passieren kann? Gibt es geeignete Kontrollmechanismen und greifen diese tatsächlich?“ Eine verlässliche Planung und Abwicklung der Stadthallensanierung sei nun das A und O; die Bürgerinnen und Bürger, die Karlsruher Messegesellschaft KMK und ihre Kunden benötigten Planungssicherheit.