Mordprozess: Angeklagter entschuldigt sich

Karlsruhe (pm/da) Der vor dem karlsruher Landgericht wegen Mordes angeklagte 29-Jährige* hat sich für seine Tat entschuldigt. Er hätte seine Wut nicht an dem Kind auslassen dürfen, sagte er. Ihm wird vorgeworfen, im Mai aus Rache die Tochter seiner Ehefrau mit einem Messer getötet zu haben.

Die Angklage wirft dem 29-Jährigen vor, sich am Abend des 18. Mais Zutritt zu einer Wohnung in Wolfartsweier verschafft zu haben. Seine Ehefrau hatte sich mit ihrer Tochter dorthin zu einer Bekannten geflüchtet, nachdem sie sich von ihm getrennt hatte. Der 29-Jährige soll mit einem Messer mehrfach auf die wehrlose 7-Jährige eingestochen haben, um sich an seiner Frau zu rächen. Das Mädchen erlag wenige Tage später seinen schweren Verletzungen.

Der Angeklagte entschuldigte sich heute im Gerichtssaal bei der Familie des Mädchens und sagte, er hätte seine Wut nicht an ihr auslassen dürfen, er habe bei der Tat einen Blackout gehabt. Seinen Angaben zufolge hatte er die Tatwaffe nicht mit sich geführt, sondern aus der Wohnung in Wolfartsweier. Das Messer wurde noch nicht gefunden. Der 29-Jährige bestätigte zudem den Bericht eines Sachverständigen, nach dem er die Tür der Wohnung gewaltsam aufgebrochen hatte. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Angeklagten vor, die Tat aus niederen Beweggründen begangen zu haben und sieht eine besondere Schwere der Schuld. Das Urteil des Landgerichts wird am Freitag erwartet.

(*in älteren Berichten war von einem 33-Jährigen die Rede, das Gericht korrigierte das Alter heute)