Moderneres Koordinatensystem: Enzkreis neu vermessen

Enzkreis (pm/amf) Im Zuge der bundesweiten Umstellung des bisherigen Koordinatensystems hat der Enzkreis seine Gemarkungen neu vermessen. Die 12.000 Vermessungspunkte im Enzkreis neu zu bestimmen sei eine „Herkulesaufgabe“ gewesen, sagt Iris Schlicksupp, Leiterin des zuständigen Vermessungs- und Flurneuordnungsamts. Die Arbeiten waren notwendig, um eine europäische Vorgabe umzusetzen: Sie sieht vor, die Geobasisdaten des Liegenschaftskatasters bis Ende 2017 vom bisherigen Gauß-Krüger-Koordinatensystem in das europaweite Bezugssystem ETRS89 zu überführen.

„Dadurch wird die satellitengestützte Positionsbestimmung erleichtert und vereinfacht“, sagt Schlicksupp. So werde ihr Amt Grenzfeststellungen, Einmessungen von neu errichteten und veränderten Gebäuden oder Straßenvermessungen deutlich schneller erledigen können. Der Enzkreis mit seinen 28 Städten und Gemeinden umfasst 66 Gemarkungen mit mehr als 21.000 Vermessungspunkten. Davon wurden etwa 60 Prozent durch moderne Satellitenmessung vor Ort neu bestimmt und anschließend gemarkungsweise rechnerisch überprüft. Diese sind wiederum die Ausgangspunkte für die folgende rechnerische Festlegung aller weiteren Vermessungs- und Grenzpunkte im neuen Koordinatensystem.

Die eigentliche Überführung aller Koordinaten des Liegenschaftskatasters in Baden-Württemberg in das neue Koordinatensystem ETRS89/UTM erfolgt ab 2017 zentral durch das Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung in Stuttgart. Ab 2018 werden die Geobasisdaten dann nur noch im neuen Koordinatenreferenzsystem für alle Geodatennutzer zur Verfügung stehen. „Der Vorteil des neuen, europaweit einheitlichen Systems erweist sich vor allem bei grenzübergreifenden Projekten, da bisher notwendige Umrechnungen zwischen verschiedenen Systemen entfallen“, sagt Iris Schlicksupp.