Mehr Wohnraum für Karlsruhe?

Karlsruhe/Waldbronn (pm) „Die Region, insbesondere Karlsruhe und seine Umgebung, ist ein Magnet für Menschen. Bis 2020 wird aufgrund der neuesten Daten des Statistischen Landesamtes hier mit einer Zunahme von etwa 15.000 Personen gerechnet. Sie alle brauchen ein Wohnraumangebot.

„Deshalb plädieren wir für eine abgestufte Flächenpolitik, die in einen regionalen Dialog münden soll“, führte der Verbandsvorsitzende Christoph Schnaudigel im Kurhaus Waldbronn aus. Bei der dortigen Verbandsversammlung war das Thema Flächenbedarf aufgrund seiner Medienpräsenz auch ohne Beschlussvorlage aktuell.

Der Regionalverband Mittlerer Oberrhein wird, so der Verbandsvorsitzende, nun in einem ersten Schritt die bereits in der Region vorhandenen Flächenpotenziale ermitteln und auf ihre Realisierbarkeit prüfen. Begonnen wurde damit auf dem Gebiet des Nachbarschaftsverbands Karlsruhe. Gleichzeitig müssten aber auch die Potenziale im Oberzentrum ausgeschöpft werden, wie Baulücken, Baulandreserven oder Nachverdichtungen.

Die erste Bestandsaufnahme zeigt, dass der Flächennutzungsplan des Nachbarschaftsverbands Karlsruhe laut Regionalverband mit rund 300 Hektar noch ausreichend Flächenreserven birgt. Darüber hinaus gibt es regionalplanerisch abgestimmte Bereiche in ähnlicher Dimension, die in den FNP als mögliche Siedlungsflächen einfließen könnten.

Über die „Hausaufgaben“ hinaus sollte selbstverständlich der Dialog mit dem Umland eröffnet werden, wie zusätzlicher Wohnraum mit guter Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr geschaffen werden kann. Dabei muss der Verband klären, welche Angebote die jeweiligen Bedürfnisse der Wohnbevölkerung optimal bedienen.

Auch die Aktivierung von Innenpotenzialen in der Nachbarschaft von Karlsruhe bietet eine erhebliche Flächenreserve, die in den nächsten Jahren mobilisiert werden kann. Bei knapper Fläche führt eine höhere bauliche Dichte zu einem verbesserten Angebot, damit die vielen Neubürger in der Region ein zu Hause finden.

„Eine umsichtige Flächenpolitik sollte einen möglichst CO2-armen Pendler- und Freizeitverkehr im Blick haben“, so der Verbandsdirektor Gerd Hager. „Flächenhunger darf nicht nach dem Fast-Food-Prinzip gestillt werden“.