Karlsruhe/Stuttgart (pm/amf) An baden-württembergischen Schulen ist im Februar mehr Unterricht ausgefallen, als im vergangenen Herbst. Das belegen neue Zahlen des Kultusministeriums. Demnach fand 4,4 Prozent des landesweiten Pflichtunterrichts an den öffentlichen Schulen nicht statt.
Im Stadtkreis Karlsruhe fielen fünf Prozent des Unterrichts aus. Bei der letzten Erhebung Mitte November lag die landesweite Ausfallquote noch bei 3,6 Prozent. Den höchsten Unterrichtsausfall gab es an Gymnasien, gefolgt von den beruflichen Schulen. Besonders niedrig war der Unterrichtsausfall an den Grundschulen. Das Ministerium erklärte den Anstieg mit einer Grippewelle. Kritiker bemängeln dagegen fehlende Lehrkräfte.
GEW fordert mehr Vertretungslehrer
Die Bildungsgewerkschaft GEW macht sich für einen schnellen Ausbau der Lehrerreserve in Baden-Württemberg stark. „Die Steuereinnahmen sprudeln. Niemand versteht, warum nicht angesichts des Unterrichtsausfalls die Vertretungsreserve schnell ausgebaut wird. In Schularten, in denen kein Lehrermangel herrscht, könnte die Vertretungsreserve sofort ausgebaut werden. Mit den Gymnasien sollte begonnen werden, im September 2018 haben 2.000 Gymnasiallehrkräfte keine Stelle bekommen“, sagte Doro Moritz, Landesvorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), heute in Stuttgart. In der ständigen Lehrerreserve seien 1.666 Stellen, gleichzeitig gebe es pro Schuljahr 6.000 – 7.000 Lehrkräfte, die längere Zeit ausfielen, die meisten aufgrund von Mutterschutz und Elternzeit.