Bilanz 2019: Mehr Drogentote als 2018

Karlsruhe (pm/msc) Im Vergleich zu 2018 sind im Jahr 2019 wieder mehr Menschen in Baden-Württemberg wegen des Konsums von Drogen gestorben. Das teilt das Innenministerium Baden-Württemberg heut mit. Dem Bericht zufolge stieg die Zahl der Toten von 121 (2018) auf 145 (2019). Auch im Bereich des Polizeipräsidiums Karlsruhe sind die Zahlen deutlich gestiegen. 

Unter den Drogentoten vergangenen Jahres waren 121 Männer und 24 Frauen. Das Durchschnittsalter entsprach mit 38,1 Jahren dem des Vorjahres. Wie das Innenministerium mitteilt, waren 97 Prozent der Drogentoten Erwachsene, drei Prozent Heranwachsende. Kinder und Jugendliche kamen im Zusammenhang mit dem Konsum von illegalen Drogen nicht zu Tode.

„Die Zahl der Drogentoten im Jahr 2019 liegt unter dem langjährigen Mittelwert von etwa 190 Personen pro Jahr. Wir müssen weiterhin alles daransetzen, den Menschen die Risiken bewusst zu machen, die der Drogenkonsum mit sich bringt. Jeder Drogentote ist einer zu viel“, so Ministerpräsident Thomas Strobl.

Mehr Drogentote auch in Karlsruhe

Die meisten Opfer, die aufgrund ihres Drogenkonsums verstarben, wurden nach Angaben des Ministeriums in der Landeshauptstadt Stuttgart gezählt. Mit 19 Toten waren es vier mehr, als im Vorjahr. Die Stadtkreis Mannheim und Freiburg zählten 2019 jeweils 9 Tote. Zunahmen ergaben sich auch im Gebiet des Polizeipräsidiums Karlsruhe. Hier stieg die Zahl von 14 auf 18 Drogentote.

Präventionsarbeit wichtiges Standbein bei der Bekämpfung der Rauschgiftkriminalität

Zur ganzheitlichen Bekämpfung der Rauschgiftkriminalität und deren Folgen ist neben der Strafverfolgung die Präventionsarbeit ein wichtiges und unverzichtbares Standbein, teil das Ministerium weiter mit. Akteure im Bereich der Suchtprävention seien zusätzlich zur Polizei die Kommunen, Sozialeinrichtungen und Schulen. Das Programm „Prävention auf dem Stundenplan“ erreichte demnach im vergangenen Jahr in 1.944 Veranstaltungen knapp 54.000 Schülerinnen und Schüler. Es wird von der Polizei Baden-Württemberg seit März 2019 in neu konzipierter Form landesweit allen weiterführenden Schulen für die Klassenstufen sechs bis neun angeboten. Mit abwechslungsreichen Methoden vermittelt das Programm rechtliche Informationen und Präventionsbotschaften zu legalen und illegalen Drogen. Schwerpunkte sind Alkohol, Nikotin und Cannabis, thematisiert werden aber auch Designerdrogen und neue psychoaktive Stoffe.