TV Komm stellt Geschäftsmodelle auf den Prüfstand

Karlsruhe (pm/yb) Der Kampf um die Daten wird auch in der Medienbranche zum großen Thema: Rund 350 Fernsehmacher, Videoproduzenten und Marketing-Experten trafen dazu am Mittwoch zu einem Fachkongress in Karlsruhe.

Jedes Medienunternehmen müsse im Wettbewerb mit Internet-Konzernen seine Geschäftsmodelle auf den Prüfstand stellen, so der Programmverantwortliche der TV Komm, Axel Dürr. „Die vier Internetgiganten Amazon, Apple, Google und Microsoft spielen mit der Medienindustrie und Politik Hase und Igel“, sagte der Berater Axel Meiling vom Münchener Unternehmen Mücke Sturm & Company. „Sie stellen durch ihre Omnipräsenz auf allen Inhalte-Verbreitungsplattformen grenzüberschreitend die Regeln auf und entziehen sich jeder nationalen Kontrolle.“ In den Vorträgen, Podiumsdiskussionen und Workshops der eintägigen Konferenz standen die Ertragsquellen im Geschäft mit bewegten Bildern im Mittelpunkt. Dazu gehörte auch die Frage, welche Rolle in Zukunft die Information im Fernsehen spielen wird, wenn das Geld vor allem aus dem Entertainment kommt.

Eine Herausforderung für das öffentlich-rechtliche Fernsehen sei es, dass Rechte für die Übertragung von Sportereignissen und anderen Events immer kleinteiliger vergeben würden, sagte Dürr. SWR-Intendant Peter Boudgoust erklärte, dass die ARD so lange wie möglich am Grundsatz der freien und damit unverschlüsselten Verbreitung von Informationen festhalten werde. Wie andere Anbieter von Inhalten drängen auch die Fernsehmacher ins vernetzte Auto. Hier entstehe eine milliardenschwere Datenplattform, die ganz neue Geschäftsmodelle ermögliche, sagte Dürr. Da werde auch die Bewegtbild-Branche ihre Chance zu nutzen wissen.