Bruchsal/Rheinland-Pfalz (pm/ks) Das Land Baden-Württemberg hat gestern Abend und heute Nacht rund 600 weitere Rettungskräfte in die vom Hochwasser schwer getroffenen Krisengebiete in Rheinland-Pfalz entsandt. Über 200 davon haben sich gestern Abend mit ihren 100 Krankentransportwagen an der Landesfeuerwehrschule in Bruchsal gesammelt und sind anschließend gruppenweise nach Rheinland-Pfalz gefahren.
Mehr als 50 Tote und viele Vermisste gibt es durch die Flutkatastrophe bisher allein im Landkreis Ahrweiler in Rheinland-Pfalz, auch in weiteren Landkreisen in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen ist die Lage dramatisch. Deshalb hat das baden-württembergische Innenministerium im Laufe des gestrigen Tages entschieden, die Unterstützung durch Rettungskräfte noch einmal deutlich auszuweiten. Weitere rund 600 Einsatzkräfte von Sanitätsdienst, Feuerwehr und Technischem Hilfswerk sind nach Rheinland-Pfalz ausgerückt. Die 100 Krankentransportwagen mit ihren über 200 Einsatzkräften sammelten sich am zentralen Treffpunkt an der Landesfeuerwehrschule in Bruchsal. Nach einer Lage- und Einsatzbesprechung machten sie sich gruppenweise in Richtung der Krisengebiete auf.
Auch Rettungskräfte aus dem Landkreis Karlsruhe mit dabei
Wie das Karlsruher Landratsamt mitteilt, sind unter den Einsatzkräften auch acht Mitarbeiter des Deutschen Roten Kreuzes und des Arbeiter-Samariter-Bundes sowie 18 Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehren aus dem Kreis Karlsruhe. Die Retter hätten schnell gehandelt: Zwischen Anforderung durch das Innenministerium und Ausrücken seien gerade einmal zwei Stunden vergangen. Der Einsatz in Rheinland-Pfalz werde vermutlich mindestens zwei Tage dauern.
Bereits gestern Hilfskräfte aus Baden-Württemberg im Einsatz
Schon gestern unterstützten Helfer aus Baden-Württemberg die Rettungsaktionen in den Krisengebieten in Rheinland-Pfalz: Laut einer Mitteilung des Innenministeriums Baden-Württemberg konnten Luftretter der Stuttgarter Feuerwehr und der Bergwacht Schwarzwald 37 Menschen vor den Fluten retten.
KIT-Experten erwarten mehr Extremereignisse in den kommenden Jahren
Nach Einschätzung von Experten des KIT ist vor dem Hintergrund der Klimaerwärmung generell mit mehr und stärkeren Extremereignissen zu rechnen. Dies betreffe aber nicht nur Starkregenereignisse, sondern auch Hitze- und Dürreperioden. „Wäre die derzeitige Höhenströmung einige tausend Kilometer nach Westen verschoben, würden wir jetzt eine Hitzewelle erleben wie gerade in Nordosteuropa oder bei uns in den letzten Jahren“, sagt Professor Andreas Fink. „Auch solche Hitzewellen werden vor dem Hintergrund der Klimaerwärmung extremer als bisher.“