Maßnahmen-Paket von BUND gefordert

Karlsruhe (pm/che) Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) fordert Maßnahmen zum Schutz von Mensch und Umwelt ein. Der Ausstoß von Schadstoffen in Straßenverkehr und Industrie sei noch immer zu hoch. Für den Raum Karlsruhe gelte: Neubauplanungen von Straßen gefährden die Luftreinhaltung.

Werte von über 200 Mikrogramm Ozon pro Kubikmeter Luft an den Luftmessstationen in Baden-Baden, Eggenstein und Karlsruhe veranlassen in diesen Tagen die Behörden, über die Medien Verhaltensempfehlungen an die Bevölkerung zu geben: Anstrengende körperliche Arbeiten oder ausdauernde sportliche Leistungen sollen vermieden werden. Die behördlichen Hinweise auf hohe Ozon-Werte sind nach Einschätzung des Regionalverbands Mittlerer Oberrhein des Bund für Umweltschutz und Naturschutz Deutschland (BUND) mehr als überfällig, denn die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und der Verein Deutscher Ingenieure (VDI) sprechen bereits ab 120 Mikrogramm von Gesundheitsgefahren durch das Atemgift Ozon für Kinder und empfindliche Personen.

„Es reicht nicht, an den Symptomen der Ozonbelastung herumzudoktern. Notwendig ist eine Bekämpfung der Ursachen der überhöhten Ozonwerte“, so BUND-Regionalgeschäftsführer Hartmut Weinrebe. „Rund die Hälfte der Ozonvorläuferschadstoffe stammt aus dem Straßenverkehr. Zu Gunsten der Gesundheit von Kindern und alten Menschen, die am meisten vom Ozon betroffen sind, muss der Kraftfahrzeugverkehr in der Region reduziert werden. Statt neuer Straßen ist eine Stärkung des Öffentlichen Verkehrs notwendig. Zudem muss zum Schutz der Gesundheit der Menschen sowie der Umwelt zunehmend eine Abkehr von der Verbrennung von fossilen Rohstoffen in Kraftwerken und Industrie erfolgen. Grenzwertüberschreitungen bei Stickoxiden sowie die derzeitigen hohen Ozonwerte belegen, dass die bisherigen Maßnahmen zur Luftreinhaltung verschärft werden müssen.“