LUBW bittet um Mithilfe: Bestände der allergieauslösenden Ambrosie melden

Karlsruhe (pm/vg) Die Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg (LUBW) mit Sitz in Karlsruhe bittet die Bevölkerung um Meldungen von Beständen der Beifuß-Ambrosie. Diese kann Allergien auslösen und ist eine Konkurrenzpflanze zu beispielsweise Mais und Hafer.

Die LUBW bittet die Bevölkerung in Baden-Württemberg wieder um Meldungen von Beständen der Beifuß-Ambrosie – einfach per Mail oder über die kostenlose App „Meine Umwelt“. Die Hauptblütezeit der hoch allergieauslösenden Pflanze hat nun begonnen und reicht bis in den späten Herbst, heißt es in der heutigen Mitteilung. Die Beifuß-Ambrosie ist am einfachsten zu erkennen, wenn sie blüht.

Hohe Allergie-Gefahr
„In Süd- und Südost-Europa ist die Beifuß-Ambrosie schon weit verbreitet. Aufgrund des Klimawandels findet sie auch hierzulande immer günstigere Bedingungen vor und besiedelt immer mehr Gebiete“, sagt Dr. Harald Gebhardt von der Ambrosia-Landesmeldestelle der LUBW.
Durch die Zunahme der Ambrosia-Bestände erwarten Allergologen einen Anstieg der Allergikerzahl im Land: Dabei gelten blühende Bestände im Siedlungsbereich als besonders problematisch, denn bei Kontakt mit der Beifuß-Ambrosie können Heuschnupfen-Symptome auftreten. Zudem können Ambrosia-Allergiker Asthma entwickeln. Auch Menschen, die sonst nicht allergisch auf Pollen reagieren, können eine Allergie entwickeln. Spätestens während der Blütezeit muss daher eine Bekämpfung erfolgen, um die Samenbildung und damit eine weitere Ausbreitung der aus Nordamerika eingewanderten Pflanze einzudämmen.

Konkurrenzpflanze in der Landwirtschaft
Die negativen Auswirkungen der Beifuß-Ambrosie sind jedoch auch nicht ausschließlich gesundheitlicher Art. Sie kann als Konkurrenzpflanze auf landwirtschaftlich genutzten Flächen zu hohen Ertragsverlusten führen. Besonders konkurrenzkräftig ist sie in Kulturen, die im Frühjahr ausgesät werden, wie Mais, Sonnenblumen, Lupinen, Erbsen, Ackerbohnen, Soja, Gemüsekulturen, Zuckerrüben und Hafer.

Verbreitungsgebiete in Baden-Württemberg
Die Verbreitungsschwerpunkte der Beifuß-Ambrosie liegen in Baden-Württemberg in Höhenlagen bis 500 m ü. NN. Zu nennen ist die Oberrhein-Ebene mit den Räumen Freiburg und Kehl sowie die Region zwischen Karlsruhe und Mannheim. Stärker betroffen ist auch das Umland von Stuttgart, Tübingen und Reutlingen. Nachweishäufungen ergaben sich unter anderem in den Regionen Hochrhein-Bodensee (Kreis Konstanz) und Bodensee-Oberschwaben (Kreis Ravensburg). Entlang von Straßen breiten sich die Ambrosia-Samen besonders gut aus, da sie durch die Luftwirbel der Kraftfahrzeuge leicht verfrachtet und von Mähmaschinen verschleppt werden.

Gartenbesitzer sollen vor allem Vogelfütterungsstellen im Auge behalten, da ungewollt mit dem Vogelfutter eingeschleppte Ambrosia-Samen auch noch nach vielen Jahren keimen können. Es wird empfohlen, aufgefundene Pflanzen mit der Wurzel auszureißen. Dabei muss ein direkter Hautkontakt durch Anlegen von Handschuhen und gegebenenfalls von Schutzkleidung unbedingt vermieden werden. Bei der Entfernung blühender Pflanzen wird Augen- und Atemschutz dringend empfohlen. Allergiker sollten nicht selbst Hand anlegen. Die Entsorgung der Pflanze muss über die Restmülltonne und nicht über den Kompost oder Biomüll erfolgen, da die Samen ansonsten nicht zerstört werden.

Ambrosia-Bestände melden
Die LUBW appelliert an die Bevölkerung, dabei mitzuhelfen, um die weitere Ausbreitung der Pflanze einzudämmen. Die jährliche Meldung der Bestände hilft den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der LUBW, das aktuelle Verbreitungsgebiet zu bestimmen und den unteren Verwaltungsbehörden in Kommunen und Landkreisen entsprechende Hinweise für die Bekämpfung zu geben.