Gummersbach/Mannheim (fro) Die Handballer der Rhein-Neckar Löwen verpassen mit einem 40:35 (21:19) Herzschlagfinale gegen den VfL Gummersbach die erste deutsche Meisterschaft der Vereinsgeschichte. Im Fernduell gegen den THW Kiel entschieden am Ende 2 Tore.
Im sieben Jahres Rythmus kommt es in der Handball Bundesliga zu so einem Herzschlagfinale bei dem nur das Torverhältnis ausschlaggebend ist und bisher haben die Kieler jedes Mal den Titel geholt. So knapp wie in diesem Jahr war es jedoch noch nie.
Vergessen Sie Krimis
Die Rhein-Neckar Löwen zeigten in der Anfangsphase wo die Richtung heute hingehen sollte, nämlich nur auf das Tor von Gummersbach. Dabei ging der Kapitän Uwe Gensheimer vorne weg – die Gelbhemden markierten 7 Treffer in sieben Minuten, doch die Gummersbacher ließen sich davon nicht aus der Ruhe bringen und hielten das Spiel dank einer tollen Torhüterleistung offen und vorne zeigte Raul Santos seine Klasse. In der Zwischenzeit drehte der THW Kiel gegen die Füchse richtig auf und war plötzlich zur Halbzeit mit 17:8 vorne – 9 Tore – die Löwen kamen hingegen nur auf 2 Tore Vorsprung zur Halbzeit: Gleichstand an der Tabellenspitze! Das würde laut Handball Bundesliga Reglement zwei Entscheidungsspiele Ende Juni bedeuten.
Absoluter Gleichstand zur Halbzeit
Löwen Trainer Gudmundur Gudmundsson muss die richtigen Worte in der Kabine gefunden haben, denn die Löwen lieferten einen furiosen Auftakt in die zweite Hälfte. Gensheimer und Co schossen sich den Frust der ersten Hälfte von der Seele und holten den ersten 6 Tore Vorsprung raus. Auszeitzitat des Tages „Jeder kämpft bis er kotzt, Mann!“ Niklas Landin nagelte in der Folge den Kasten zu. Derweilen wachten die Füchse in Kiel langsam auf und Verkürzten auf 20:11 – die Löwen 24 Minuten vor Schluss mit 4 Toren Vorsprung wieder Meister.
15 Minuten – 4 Tore Entscheiden die Meisterschaft
In der Folge hieß es Matthias Puhle gegen die Rhein-Neckar Löwen. Der Gummersbacher Torhüter verhinderte immerwieder einfache Tore der Gelbhemden. So pendelte sich eine 8 Tore Führung der Löwen langsam ein – Kiel war derweilen mit 12 Toren in Front. 15 Minuten vor Ende der beiden Partien waren es 4 Tore, die die deutsche Meisterschaft entschieden.
Schlussphase nichts für schwache Nerven
6 Minuten vor dem Ende lag nur noch 1 Treffer zwischen den beiden Teams. Jeder Wurf konnte nun die Meisterschaft entscheiden, doch Kapitän Uwe Gensheimer verwandelte sicher den anstehenden 7 Meter zum 31:38, doch Kiel war gegen die Füchse mit 15 Toren vorne. 5 Minuten vor Schlusspfiff war also plötzlich Kiel mit einem Treffer Vorsprung Meister. Kiel brannte ein Feuerwerk ab und die Löwen bekamen den Ball nicht mehr im Gummersbacher Kasten unter. 2 Tore entscheiden am Ende die deutsche Meisterschaft, da Kiel gegen die Füchse mit 37:23 gewonnen hatte.
Die Mannschaft bestreitet morgen das Abschiedsspiel für Oliver Roggisch gegen die deutsche Nationalmannschaft in der SAP Arena.