Karlsruhe (pm/da) Auf der Vertrauensleutekonferenz der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) haben heute in Karlsruhe Vertrauensleute und Personalräte aus allen Schularten Baden-Württembergs mehr Unterstützung durch die schwarze-grüne Landesregierung gefordert. ,,Die Lehrerinnen und Lehrer in den Klassenzimmern fühlen sich im Stich gelassen. Während die Steuereinnahmen wie nie zuvor sprudeln, ist zwei Monate nach Schulbeginn noch nicht einmal überall der Pflichtunterricht gesichert, die Vertretungsreserve geht zur Neige und Reformprojekte wie der Ganztagesschulausbau, Inklusion und Ethikunterricht kommen nicht voran“, sagte Doro Moritz, Landesvorsitzende der GEW, heute in Karlsruhe. Viele Lehrer klagen über eine zu hohe Abeitsbelastung und zu viele Unterrichtsausfälle.
Anonym berichten Lehrkräfte aus Grund- und Sonderschulen von der täglichen Überbelastung: Demnach gebe es in einigen Schulen überhaupt keine Krankenvertretungen. Mancherorts müsse die Schulleiterin einspringen und neben ihren Verwaltungsaufgaben Unterrichtsstunden erteilen: ,,Obwohl ich täglich ca. 10-12 Zeitstunden in der Schule arbeite und abends zu Hause meine Unterrichtsvorbereitung mache, komme ich so den eigentlichen Aufgaben der Schulleitung nicht mehr nach“, schreibt die Schulleiterin einer Baden-Württembergischen Sonderschule. Daneben führt laut den Berichten der Lehrkräfte auch die Inklusion von Kindern mit Sprachproblemen oder Behinderung zu Problemen: Durch den Lehrkräftemangel und die begrenzte Betreuung durch einen Sonderpädagogen sei Inklusion nur in geringerer Qualität möglich.
GEW: Zukunft des Landes statt Schuldenbremse
Die GEW fordert nun die Landespolitiker dazu auf, mehr Geld in die Schulen zu investieren: ,,Es muss Schluss damit sein, dass die Schuldenbremse von der Politik wichtiger genommen wird, als die Bildungschancen der Schülerinnen und Schüler – die Zukunft unseres Landes und unserer Gesellschaft“, so die Personalräte und Vertrauensleute in einer gemeinsamen Erklärung. Außerdem müsse der Lehrerberuf durch bessere Arbeitsbedingungen für junge Leute attraktiv gemacht werden.