Lebenshilfe plant mutiges Projekt

Nagold (pm/che) Die Lebenshilfe Oberes Nagoldtal plant ein Haus der Begegnung. Dort sollen ab 2015 Menschen mit Behinderungen betreut werden. Staatssekretär Hans-Joachim Fuchtel unterstützt das Projekt.

„Ich bin außerordentlich dankbar für die sozialen Dienste, welche die Lebenshilfe für unsere Gesellschaft leistet“, lobte der Bundestagsabgeordnete die Mitglieder der Lebenshilfe Oberes Nagoldtal für ihr soziales Engagement. „Wer sich derart für Menschen mit Behinderungen einsetzt, braucht ein großes Herz“, sagte Fuchtel, „und das haben sie zweifellos.“ Die Anerkennung dieser gemeinnützigen Arbeit sei zwar in unserer Gesellschaft angekommen, „aber sie darf und soll durchaus noch wachsen“, so der Staatssekretär. Deshalb sei es so wichtig, Fürsprecher zu mobilisieren, weil sie Nachahmer auf den Plan rufen. „Ein solches Projekt braucht viele Unterstützer.“

Der Neubau ist für die Arbeit der Lebenshilfe Nagoldtal außerordentlich wichtig, ließ sich der Abgeordnete ausführlich an Hand eines Modells im Maßstab 1:32 von Matthias Köhler, Elke Salomon und Rolf Dietz erläutern. Denn die bis dato angemieteten Räume in der Nähe des Nagolder Messegeländes reichen bei weitem nicht mehr aus. Die Betreuung von Menschen mit Behinderungen hat in den letzten fünf Jahren deutlich zugenommen. Aktuell werden bereits 140 Menschen aus der Region betreut. Zum Angebot gehören gute Freizeitmöglichkeiten nach Arbeit oder Schule, am Wochenende und in den Ferien. Natürlich ist analog zum steigenden Angebot auch die Mitarbeiterzahl der Lebenshilfe Nagoldtal von einst vier auf heute 54 gestiegen.

Dankbar sind Eltern und betreuende Angehörige vor allem für den familienentlastenden Dienst, der ihnen Möglichkeiten einräumt, selber einmal auszuspannen. Seminare klären zudem über spezifische Themen rund um das Leben mit Behinderungen auf. Ziel der Lebenshilfe ist, diesen Menschen ein möglichst normales und selbstständiges Leben zu ermöglichen. Der Neubau wird dafür sogar Übernachtungsmöglichkeiten für drei bis vier Personen anbieten. Mit 320 Quadratmeter wird das Raumprogramm mehr als verdreifacht. Die Gesamtkosten des Projekts in Höhe von 1,1 Millionen Euro werden durch Zuschüsse, Spenden und Eigenmittel aufgebracht. „Ein Glücksgriff war das Grundstück an der Iselshauser Straße, das uns die Stadt auf Erbbaurecht zur Verfügung stellt“, betonte Köhler. Das ermöglicht auch einen barrierefreien Zugang und die Nutzung einer eigenen Freiterrasse.

„Die vielen Ehrenamtlichen müssen ihre Kraft auf den täglichen Arbeitsbedarf direkt für und mit den behinderten Menschen konzentrieren können“, betonte Fuchtel, „deswegen mache ich mit Bitte um finanzielle Unterstützung durch die Bürgerinnen und Bürger des oberen Nagoldtals auf das Vorhaben aufmerksam.“ Um ein Zeichen zu setzen, griff der Abgeordnete spontan in die eigene, private Schatulle und übergab eine Spende.