Ettlingen/Offenburg (pol/ks) Einen Schutzengel hatten am Dienstagabend offenbar zwei 14- und 15-jährige Mädchen, nachdem sie sich selbst in eine lebensgefährliche Situation gebracht hatten. Am Ettlinger Bahnhof waren die beiden Teenager auf einen Güterzug geklettert. Als dieser losfuhr, konnte sich eines der Mädchen mit einem Sprung vom Zug retten. Das zweite Mädchen hingegen war gezwungen, rund 70 Kilometer bis kurz vor Offenburg auf dem Zug mitzufahren.
Wie die Polizei berichtet, blieb das 15-jährige Mädchen nach seinem Sprung vom Zug im Ettlinger Bahnhof unverletzt und musste zusehen, wie das andere Mädchen auf dem Dach des Güterzugs in Richtung Offenburg davonfuhr. Etwa 70 Kilometer blieb die 15-Jährige auf dem Zug, bis dieser kurz vor Offenburg betriebsbedingt langsamer fahren musste. Diesen Moment nutzte das Mädchen und sprang ab. Dabei zog sie sich eine Platzwunde am Kopf und Schürfungen am ganzen Körper zu. Trotzdem konnte sie noch selbstständig den Notruf wählen – nach einer ambulanten Behandlung im Krankenhaus wurde sie von ihren Eltern abgeholt.
Die Bundespolizei macht in diesem Zusammenhang ausdrücklich auf die Gefahren aufmerksam, die im Bahnbetrieb entstehen. Das Betreten der Gleise oder gar von Zügen ist verboten und gilt als Ordnungswidrigkeit.