Stuttgart/Karlsruhe (amf) Der Entschluss des AfD-Fraktionsvorsitzenden Jörg Meuthen, den Stuttgarter Landtag gemeinsam mit dreizehn weiteren Fraktionsmitgliedern zu verlassen, spaltet die AfD-Landtagsabgeordneten aus den Wahlkreisen der Region. Dem Austritt Meuthens, der in Karlsruhe lebt und bei der Landtagswahl im März im Wahlkreis Bretten für die rechtspopulistische Partei angetreten war, haben sich die Abgeordneten Heinrich Kuhn aus Calw und Rainer Balzer aus Bruchsal angeschlossen – auch sie haben die Fraktion verlassen. In der Fraktion verblieben sind hingegen die AfD-Abgeordneten Bernd Gögel (Enz) und Bernd Grimmer, der bei der Landtagswahl im Wahlkreis Pforzheim ein Direktmandat errungen hatte. Am Mittwoch gab Meuthen bekannt, eine eigene Landtagsfraktion, die „Alternative für Baden-Württemberg“, gegründet zu haben.
Hintergrund der Austritte der insgesamt vierzehn Fraktionsmitglieder am Dienstag sind Kontroversen um den Abgeordneten Wolfgang Gedeon, der wegen antisemitischer Äußerungen für Schlagzeilen gesorgt und parteiinterne Querelen ausgelöst hatte. Meuthen war mit seinem Vorhaben, Gedeon aus der Landtagsfraktion auszuschließen, gescheitert, da er die notwendige Zweidrittelmehrheit innerhalb der Fraktion nicht für sich gewinnen konnte. Zehn der 23 AfD-Abgeordneten im Stuttgarter Landtag sträubten sich gegen einen Ausschluss Gedeons. Dieser wiederum verkündete noch am Dienstagabend, dass er sein Landtagsmandat freiwillig niederlegen werde. Der Rückzug Gedeons änderte aber nichts am Entschluss Meuthens. Er hält weiterhin an seiner Entscheidung fest – und mit ihm auch seine dreizehn Gefolgsleute.