Stuttgart (pm/che) Das Umweltministerium Baden-Württemberg hat ein neues Förderprogramm zur Ressourceneffizienz im Land aufgelegt. Acht Millionen Euro aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) und vier Millionen Euro Landesmittel sollen zur Rückgewinnung von Phosphor aus Klärschlamm und Klärschlammasche verwendet werden.
„Wir wollen die Phosphor-Rückgewinnung wirtschaftlich machen und auf breiter Front etablieren. Mit dem Förderprogramm bringen wir die Entwicklung auf diesem Gebiet voran. Unser Fernziel ist es, die Phosphorversorgung in Baden-Württemberg so weit wie möglich aus eigener Kraft sicherstellen zu können“, so Umweltminister Franz Untersteller.
Aufgrund der Begrenzung der mineralischen Ressourcen an Phosphor und hoher politischer Unsicherheiten in den wenigen Lieferländern sowie einer wachsenden Weltbevölkerung, sei die Erforschung und Weiterentwicklung von Verfahren zur Phosphor-Rückgewinnung sehr wichtig, führte Untersteller aus. Für die hiesige Wirtschaft sei die möglichst große Unabhängigkeit von Rohstoffimporten zur Absicherung der eigenen Wettbewerbsfähigkeit zunehmend von Bedeutung. Dem tragen wir auch mit dem neuen Förderprogramm Rechnung, so Untersteller.
Im Rahmen der Antragstellung einer Projektförderung können ab sofort Projektskizzen eingereicht werden. Ziel der Förderung ist es, anwendungsreife Verfahren zur Phosphor-Rückgewinnung unter wissenschaftlicher Begleitung zu entwickeln und geeignete wirtschaftliche Verfahren zu ermöglichen. Gefördert werden die Untersuchung, Weiterentwicklung sowie die Umsetzung unterschiedlicher Phosphor-Rückgewinnungsverfahren in versuchs- und großtechnischen Pilotanlagen an verschiedenen Standorten.
Das Förderprogramm richtet sich an privat-gewerbliche Unternehmen, Gebietskörperschaften (einschließlich deren Eigenbetriebe), öffentlich-rechtliche Zusammenschlüsse von Gebietskörperschaften und kommunale Unternehmen in privater Rechtsform mit einem kommunalen Anteil von mehr als 50 Prozent.
„Vor allem die verpflichtende wissenschaftliche Begleitung von geförderten Versuchs- und Pilotanlagen zur Phosphor-Rückgewinnung wird die angewandte Forschung vorantreiben und belastbare Erkenntnisse über die Leistungsfähigkeit der eingesetzten Verfahren bringen. Das ist eine Voraussetzung für deren Optimierung“, sagte Umweltminister Untersteller.
Die wissenschaftliche Begleitung kann durch Universitäten, Hochschulen, Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen oder Unternehmen erfolgen, die Kenntnisse und Erfahrungen auf dem Gebiet der Phosphor-Rückgewinnung vorweisen.