Stuttgart/München/Karlsruhe (pm/amf) Insgesamt mehr als 10.000 Personen und Fahrzeuge haben Fahnder der Polizei Baden-Württemberg und der Bayerischen Polizei bei der zweiten länderübergreifenden Schwerpunktaktion gegen Einbrecherbanden in der vergangenen Woche kontrolliert. Das teilten die Innenministerien beider Länder in einer gemeinsamen Erklärung heute mit. 45 Personen wurden im Zeitraum vom 21. bis 24. Juli vorläufig festgenommen, darunter auch Serieneinbrecher sowie eine Reihe weiterer Straftäter. Darüber hinaus sammelte die Polizei Hinweise, die nach Auffassung der Innenministerien zur Aufklärung weiterer Taten führen könnten. Mehr als 1.300 Polizisten waren bei den Kontrollen im Einsatz.
Die gemeinsame Fahndungsaktion fand im Rahmen der im Juli 2015 geschlossenen Kooperationsvereinbarung zwischen der Bayerischen Polizei und der Polizei Baden-Württemberg statt. Koordiniert wurde die Aktion vom Bayerischen Landeskriminalamt und vom Landeskriminalamt Baden-Württemberg. Die Palette der festgestellten Straftaten reichte von Diebstahl über Rauschgiftdelikte bis hin zu waffenrechtlichen Verstößen. Beispielsweise wurde im Bereich Olching bei München ein Serieneinbrecher auf frischer Tat ertappt, der sich auf den Diebstahl hochwertiger Werkzeuge spezialisiert hatte. Im oberbayerischen Burghausen ging den Fahndern ein Ungar ins Netz, gegen den ein Vollzugshaftbefehl wegen schwerem Bandendiebstahls mit einer Freiheitsstrafe von mehr als vier Jahren vorlag. In Mannheim wurden zwei Georgier wegen Diebstahls zweier Tablet-PCs festgenommen. Im Raum Ludwigsburg gelang es Fahndern, Haftbefehle gegen zwei türkische Staatsangehörige zu erwirken, die im Besitz von 1,5 Kilogramm Marihuana und 15 Gramm Kokain waren. Bei Offenburg wurden 211 Schachteln Zigaretten aufgefunden und wegen Verdachts der Hehlerei beschlagnahmt.
Die beiden Minister kündigten in den nächsten Monaten weitere Großkontrollen und Schwerpunktaktionen an, um den Fahndungsdruck gegen Einbrecher noch mehr zu erhöhen. Neben Bayern und Baden-Württemberg werden nun auch Hessen und Rheinland-Pfalz mit ins Boot geholt. Dazu haben die Innenminister der vier Länder am Rande der Innenministerkonferenz im Juni 2016 eine erweiterte
länderübergreifende Kooperationsvereinbarung zur Bekämpfung der Wohnungseinbruchskriminalität unterzeichnet. Kern der Vereinbarung ist ein 8-Punkte-Programm, das insbesondere einen schnelleren und besseren Informationsaustausch, eine stärkere gemeinsame Täterfahndung sowie eine noch intensivere Zusammenarbeit bei konkreten Ermittlungsverfahren und in der Prävention vorsieht.