KULT: Entscheidung über Stadionneubau erst nach Saison

Karlsruhe (pm/da) Vor der nächsten Sitzung des Karlsruher Gemeinderats hat sich die KULT-Fraktion heute dafür ausgesprochen, eine Entscheidung über den Umbau des Wildparkstadions zu vertagen. Eine solche Entscheidung kann aus Sicht der Stadträte erst getroffen werden, wenn klar ist, ob der Karlsruher SC in der kommenden Saison in der Zweiten oder in der Dritten Bundesliga spielen wird. Nachdem die Kosten für das Stadion inzwischen weit über der Obergrenze von 113,7 Millionen Euro liegen, die der Gemeinderat 2016 beschlossen hatte, steht das Thema am kommenden Dienstag erneut auf der Tagesordnung.

Im Dezember war bekannt geworden, dass die Angebote der Baufirmen den vorgegebenen Kostendeckel des Gemeinderats von knapp 114 Millionen Euro übersteigen. Die Stadt und der KSC hatten daraufhin die Pläne neu durchdacht. Die Entsorgung von Erdwällen, die mit Kriegsschutt kontaminiert sind, trieben die Kosten weiter in die Höhe: Die Baufirmen veranschlagen dafür zwischen 10 und 15 Millionen Euro. Stadt und KSC hüllen sich in Schweigen mit Hinweis auf das aktuelle Vergabeverfahren. Übernimmt letztendlich die Stadt die Entsorgungskosten, stiege der Anteil der Stadt auf insgesamt knapp 40 Millionen Euro. Die Karlsruher KULT-Fraktion verlangt, das Stadion müsse günstiger werden.

Bauverzögerung und Kostensteigerung

Stadt und KSC hatten mit der Unterzeichnung der Verträge am 18. November 2016 den Neubau des Wildparkstadions nach zuvor zähen Verhandlungen auf den Weg gebracht. Anfang 2018 sollten die Bauarbeiten im Wildpark ursprünglich beginnen, aktuell wird das Gelände vorbereitet. Momentan befindet sich die Stadt Karlsruhe in Gesprächen mit Baufirmen; ursprünglich im Dezember 2017 die Entscheidung fallen sollen, welche Firma den Stadionkörper baut. Der Karlsruher Gemeinderat hatte im Juli 2016 einen Kostendeckel knapp 114 Millionen Euro beschlossen. Etwa 74 Millionen Euro davon will der KSC durch Pachtzahlungen über 33 Jahre hinweg zu refinanzieren. Das neue Stadion soll 35.000 Zuschauern Platz bieten.