Karlsruhe (mcs) Der Karlsruher SC und die Würzburger Kickers trennten sich im heutigen Zweitliga-Spiel nach 90 Minuten 2:2. Nach bitterem Fehler von KSC-Torhüter Gersbeck kassierten die Karlsruher in der letzten Sekunde das Ausgleichstor und verschenkten damit den Sieg. Am kommenden Montag geht es für Karlsruher bereits weiter – Erzgebirge Aue wartet.
Für den KSC war das Spiel das erste nach zweiwöchiger Quarantäne und zuvor bitterer 0:1 Niederlage gegen Osnabrück. Nach der langen Pause entschied sich Trainer Christian Eichner für einige Änderungen in der Startformation und schickte unter anderem den jungen Tim Breithaupt zu seinem Startelfdebüt aufs Feld. Von Beginn an suchten die Karlsruher den Weg in Richtung gegnerischem Tor und überzeugten in einer ausgeglichenen Anfangsphase mit mehr Spielanteilen. Die erste große Torchance hatte dann Christoph Kobald, der das Tor nach Flanke von Heise nur knapp verfehlt. Die abstiegsbedrohten Gäste aus Würzburg sammelten zunehmend Selbstvertrauen, spielten mutiger nach vorne und kreierten immer mehr Torchancen. Der Aufwärtstrend der Gäste wurde dann in der 26.Spielminute zunichte gemacht, als der Karlsruher Kyoung-Rok Choi sein Team mit seinem fünften Saisontreffer in Führung brachte. Der Südkoreaner konnte eine Hereingabe von Heise verwerten und volley zum 1:0 einnetzen. Der Erfolgsdruck im Abstiegskampf war den Würzburgern aber trotz zwischenzeitlichem Rückstand deutlich anzumerken und schien das Team anzupeitschen. 10 Minuten nach dem 1:0 profitierten die Gäste nach einer Ecke von einem Fehler von KSC-Torhüter Gersbeck, der sich verschätzte und unter dem Ball durchsprang, der Würzburger Pieringer konnte zum 1:1 Unentschieden ins leere Tor einnicken. Wenige Minuten vor Ende der ersten Halbzeit verloren die Karlsruher dann zunehmend Spielanteile an den bayrischen Nachbarn – das Tor in der 45. Minute durch Dominik Kother zum 2:1 dann zu diesem Zeitpunkt eher überraschend. Nachdem Hofmann zunächst aus der Distanz an Torwart Bonmann scheitert, konnte der junge Kother aber aus nächster Nähe zur zwischenzeitlichen 2:1 Führung einlochen.
Ohne personelle Veränderungen erlang der KSC zu Beginn der zweiten Halbzeit einen Teil der, zum Ende des ersten Durchgangs verlorenen, Souveränität zurück und ließ die Gäste offensiv zu Beginn kaum zur Entfaltung kommen. Dominik Kother verpasste in der 56. Spielminute nach einer Hereingabe von Choi um Haaresbreite das Tor zum 3:1. Ab der 65. Spielminute begann Christian Eichner dann das Team durchzurotieren – die Laufleistung der Karlsruher trotz zweiwöchiger Quarantäne aber solide. Die Partie verlor im Laufe der zweiten Halbzeit an Spannung und Schnelligkeit und spielte sich in großen Teilen im Mittelfeld ab – die zwingende Konsequenz im letzten Drittel bei beiden Teams vollkommen fehlend. Zwingende Torchancen blieben daher auch bis zur Schlussphase weitestgehend aus. Wenige Sekunden vor Abpfiff unterlief KSC-Torhüter Marius Gersbeck dann ein unglücklicher Fehler, der dem Team den Sieg kostete. Gersbeck legte sich den Ball am Strafraumrand zu weit vor, der aufgerückte Würzbuger Defensivmann Dietz nutze den Fehler eiskalt aus und netzte zum späten Unentschieden ein. Kurz vor Spielende verschenkte Karlsruhe den bereits sicher geglaubten Dreier und beendete eine Spektakel-arme Partie nach zweiwöchiger Zwangspause mit hängenden Köpfen. Nach dem Unentschieden heute wartet bereits am kommenden Montag die nächste Herausforderung – dann geht es für den achtplatzierten KSC gegen Erzgebirge Aue.