Karlsruhe (che) Der Karlsruher SC muss im Kampf um den Aufstieg einen herben Rückschlag verkraften. Gegen den SV Darmstadt 98 verlieren die Blau-Weißen nach einem intensiven Spiel mit 0:1. Tobias Kempe erzielte in 67. Minute das Tor des Tages.
Der KSC startet gut in das Topspiel vor ausverkaufter Kulisse. Nach einer Ecke von Enrico Valentini hält Daniel Gordon in der 5. Minute den Schädel hin und der Ball knallt gegen die Latte. Danach haben die Blau-Weißen aber Probleme, Zugriff auf die Partie zu bekommen. Darmstadt steht hinten sicher und setzt durch ihre gefährlichen Standards immer wieder Nadelstiche. Der Karlsruher SC verlegt sich vor heimischer Kulisse auf das Kontern über die schnellen Hennings und Torres. Erst in der 30. Minute geht erneut einen Raunen durch den Wildpark: Valentini gibt einen Freistoß in den Sechzehner und erneut ist es Gordon, der die Kugel nur knapp verpasst. Kurz vor der Pause haben dann die engagierten Gäste die Riesenmöglichkeit in Führung zu gehen: Jérôme Gondorf dringt über Links in den Strafraum ein und legt zurück auf den heranstürmenden Marco Sailer. Dessen Schuss Richtung lange Ecke kratzt Dirk Orlishausen kurz vor der Linie raus. Eine Minute später wieder Gefahr vor dem Tor des KSC-Kapitäns: Hanno Behrens nimmt einen Pass von Sailer aus rund 20 Metern direkt, doch der Ball zischt rechts am Tor vorbei. Nach intensiven 45 Minuten pfeift Schiedsrichter Manuel Gräfe zur Halbzeit und den 27.467 Zuschauern ist klar: da muss mehr kommen, wenn es heute mit den drei Punkten klappen soll.
Doch zuerst kam Darmstadt: die Lilien waren drei Minuten früher auf dem Feld, die Ansprache von Ex-KSC-Profi Dirk Schuster war deutlich. In der 49. Minute ist es Gondorf der über links bis zur Grundlinie durchzieht, in der Mitte verpasst Ronny König knapp seine Flanke. Nur eine Minute später kommt Lilien-Verteidiger Balogun zum Abschluss und Orlishausen kann den satten Schuss gerade noch zur Ecke klären. Der KSC schafft es einfach nicht, Kontrolle über das Spiel zu gelangen und Markus Kauczinski stellt um: in der 61. geht der glücklose Ilian Micanski vom Feld und wird von Dominic Peitz ersetzt. Fortan heißt es 4-2-3-1 statt 4-4-2 und sofort werden die Karlsruher aktiver. Mitten hinein in die Drangphase der Schock: Darmstadt-Kapitän Romain Brégerie klärt eine KSC-Ecke auf Marcel Heller und startet auf links den Turbo. Hiroki Yamada verliert das Laufduell und Heller legt zurück auf den Elfmeterpunkt. Dort steht Tobias Kempe mutterseelenallein und muss den Ball nur noch ins Tor schieben. 1:0 für Darmstadt, die Gästefans feiern. Doch der KSC zeigt sich unbeeindruckt: der eingewechselte Dimitrij Nazarov zieht aus 18 Metern ab, Lilien-Keeper Christian Mathenia klärt zur Ecke. Bei selbiger kommt es zum Zweikampf und Brégerie bleibt im Strafraum liegen. Rudelbildung rund um Schiedrichter Gräfe, der Gordon anschließend die gelbe Karte zeigt. In der 80. Minute fordern die KSC-Fans Elfmeter: Reinhold Yabo schickt Rouwen Hennings in den Strafraum, der fällt im Zweikampf doch Gräfe lässt weiterlaufen. Kurz vor Schluss setzt Kauczinski alles auf eine Karte: Jung Bin Park kommt für Innenverteidiger Gordon, der KSC will den Ausgleich. In der 90. Minute ist es Yabo, der im Sechzehner an den Ball kommt. Irgendwie rollt die Kugel nach einem Zweikampf mit Mathenia Richtung Tor, Verwirrung in der Darmstädter Defensive, doch am Ende klärt ein Verteidiger zur Ecke. Fünf Minuten Nachspielzeit, KSC-Torwart Orlishausen ist mit Vorne. Es gibt nochmals Freistoß für die Blau-Weißen, doch Valentini setzt ihn direkt in die Arme von Mathenia. In der 95. ein letzter Versuch von Hennings, doch der Darmstädter Torwart begräbt die Kugel unter sich. Schluss im Wildpark.
Der KSC verharrt damit auf dem vierten Tabellenplatz, zwei Punkte hinter dem Drittplatzierten 1. FC Kaiserslautern. Darmstadt schiebt sich an den Pfälzern vorbei auf Rang zwei und hat es jetzt selbst in der Hand, die Sensation zu schaffen. Der Karlsruher SC muss in einer Woche zum schweren Auswärtsspiel nach Braunschweig und braucht dort einen Sieg, um die Aufstiegshoffnungen weiter am Leben zu erhalten.