KSC-Stadionneubau: Stadt Karlsruhe informiert zum aktuellen Stand

Karlsruhe (pm/ck) In einer Pressemitteilung informiert der städtische Eigenbetrieb „Fussballstadion im Wildpark“ über die aktuelle Kostenentwicklung des sich mittlerweile im dritten Baujahr befindenden Stadionneubaus.

Demnach wurden in dieser Woche  im Bereich der Osttribüne die ersten Y-Stützen montiert, die später maßgeblich das äußere Bild des Stadionneubaus prägen sollen. Nach aktuellen Stand kann die neue Osttribüne demnach planmäßig im September 2020 fertiggestellt werden.

Auch im Rathaus ist der Stadionneubau ein Thema: Am Dienstag, 26. Mai 2020, wird sich der Karlsruher Gemeinderat mit der Kostenentwicklung des Neubauprojekts im Wildpark beschäftigen. Zuvor haben bereits der Betriebsausschuss „Eigenbetrieb Fußballstadion im Wildpark“ in einer Sondersitzung sowie der Hauptausschuss über das Thema beraten. „Wir sind mit dem aktuellen Baufortschritt sehr zufrieden und die neue eindrucksvolle Silhouette des neuen Stadions zeigt sich an den ersten Stellen. Uns ist es darüber hinaus sehr wichtig, bei diesem von vielen Akteuren und verschiedenen Rahmenbedingungen abhängigen Bauprozess, Klarheit, Transparenz und Nachvollziehbarkeit hinsichtlich möglicher Budgetentwicklungen aufzuzeigen“, so Baubürgermeister Daniel Fluhrer, der weiter unterstreicht: „Mit den aktualisierten Zahlen zeigen wir alle für uns aktuell erkennbaren Risikopositionen bis hin zu einem ‚Worst-Case‘-Szenario auf und prüfen parallel dazu mögliche Einsparpotenziale“.

Weiter heißt es in der Meldung: „Während der bisherigen Planungs- und Ausführungszeit hat sich herausgestellt, dass unter gewissen Voraussetzungen die bisherigen Kostenansätze nicht gehalten werden können. Daher wurde nun eine vorausschauende Risikobetrachtung angestellt, in der mögliche Mehrkosten und Risiken, die die ursprüngliche Budgetobergrenze übersteigen könnten, dargestellt werden. Über dieses „Worst-Case“-Szenario werden die Gemeinderäte unter dem Tagesordnungspunkt 17.1 entscheiden. In diesem Szenario finden sich Mehrkosten aus verhandelten Nachträgen, also Leistungen die BAM Sports GmbH angemeldet hat und welche juristisch geprüft und berechtigt sind. In der Summe von rund 369.000 Euro sind neben der Erstellung der Teilbaugenehmigung der Osttribüne auch die Feststellung der Baufeldübergabe sowie Reservesitze und brandschutztechnische Beratung enthalten. Neben diesen Mehrkosten wurden einige Bereiche identifiziert, in welchen Kostenrisiken möglich, aber in der Summe noch nicht genauer beziffert sind. Der Auftragnehmer BAM Sports hat diese Nachträge eingereicht, sie sind aktuell nicht abschließend verhandelt.“

In diesen Bereich fielen neben dem Aufstellen weiterer mobiler WC-Anlagen, ein Überdenken des Klimatisierungskonzepts, um den Wünschen des späteren Nutzers gerecht zu werden und bedingt durch die Corona-Pandemie entstehende Kostenrisiken für den Spannstahl der Dachkonstruktion. Weitere seitens des Auftragnehmers angemeldete und absehbare Mehrkosten behandeln das Regenrückhaltebecken, den Ab- und Umbau von Provisorien oder der Umplanung beim Bau eines doppelstöckigen VIP-Provisoriums. Darüber hinaus bestünden finanzielle Risiken, die nicht aus Leistungsänderungen oder Nachträgen herrührten. Dazu zählten die Erhöhung des Baupreisindex seit Vertragsabschluss, das Baugrundrisiko unter anderem der noch bestehenden Bestandswälle im Bereich der Haupttribüne aber auch der Einfluss der Corona-Pandemie auf die Baubranche. Zudem schlugen noch mögliche Nachträge aus Sonderwünschen des Pächters zu Buche. Hier ist vertraglich geregelt, dass sie vom Pächter übernommen werden. In Klärung sei noch, ob die entsprechenden Wünsche zum Bausoll, also den vertraglich vereinbarten Leistungen, zählen oder ob es sich hier um Sonderwünsche des Vereins handelt.

Was konkrete Mehrkosten angeht, wird  des Weiteren mitgeteilt: „Es  ergaben sich bei der Ausführungsplanung des Birkenparkplatzes inklusive einer Umfahrung für Einsatzfahrzeuge das Ergebnis, dass die Fläche neu geordnet werden muss. Statt der geplanten Kosten von 3,6 Millionen Euro könnte der Umbau des Areals zwischen 5,5 bis 6 Millionen Euro kosten. Hier sind die Planungen für den Umbau noch nicht endgültig und werden noch grundsätzlich hinterfragt. Mit einem Beschluss vom 24. April 2018 hat der Gemeinderat das Gesamtbudget des Projekts bislang auf 122,95 Millionen Euro festgelegt. Im Raum steht nun eine Risikobetrachtung, deren Summe sich beim Eintritt des „Worst-Case“-Szenarios auf bis zu 143 Millionen Euro belaufen könnte. Die bisher gesicherten Gesamtkosten liegen derzeit bei ca. 119 Millionen Euro. Bei dieser Risikobetrachtung entfallen gegenüber den derzeitig gesicherten Gesamtkosten rund ca. 21 Millionen Euro auf den Stadionbau sowie 3 Millionen Euro auf den Bereich der öffentlichen Infrastruktur. An der Fertigstellung im ersten Halbjahr 2022 wird derzeit weiter festgehalten, eine Prüfung der Bauabläufe, auch unter Berücksichtigung der Kostenaspekte, läuft noch.“