Kreistag entscheidet sich für zusätzliche Biomüll-Sammlung

Kreis Karlsruhe (pm/da) Der Landkreis Karlsruhe will eine zusätzliche Bio-Abfallsammlung einführen. Dabei favorisiert der Lankreis nach Angaben eines Spechers, ein Kombisystem: Demnach sollen die Haushalte frei wählen können, ob sie ihren Biomüll kompostieren oder in der Biotonne entsorgen. Dafür rechnet der Landkreis mit Mehrkosten von 2,1 Millionen Euro.

,,Das Kombisystem bedeutet größtmögliche Flexibilität und passt in die Ausrichtung des abfallwirtschaftlichen Angebots des Landkreises Karlsruhe, das sich durch ein hohes Maß an Wahlfreiheit, Komfort und Eigenverantwortung der Bürger auszeichnet“, sagte Landrat Christoph Schnaudigel. Weil im Landkreis Karlsruhe vergleichsweise viel Bioabfall über die Grünabfallsammelplätze entsorgt wird (190 Kilogramm pro Einwohner), hatte sich der Kreistag bislang gegen eine zusätzliche getrennte Erfassung von Bioabfällen ausgesprochen. Nachdem das Umweltministerium Baden-Württemberg aber angekündigt hatte, den Landkreis notfalls zur Einführung einer Biotonne zu verpflichten, hatte das Gremium die Verwaltung beauftragt, verschiedene Varianten einer zusätzlichen Bioabfallsammlung zu untersuchen. In seiner Sitzung am Donnerstag sprach sich der Kreistag bei drei Neinstimmen und vier Enthaltungen für eine Kombination aus einer freiwilligen Biotonne und einem Bringsystem auf den vorhandenen knapp 70 Grünabfallsammelplätzen aus. Das bedeutet: Die Haushalte sollen frei wählen können, ob sie ihre Bioabfälle im Garten kompostieren, eine Biotonne nutzen, oder den Müll zu einer Sammelstellen bringen.

Kombisystem soll Mehrkosten geringer halten

Aus Sicht des Kreistags soll die zusätzliche Biotonne hauptsächlich dazu dienen, Nahrungs- und Küchenabfälle zu sammeln, die nicht kompostiert werden und einen relativ hohen Anteil an den Bioabfällen ausmachen. Verbleiben sie im Hausmüll, müssten sie künftig teurer verbrannt werden. Deshalb sollen sie getrennt gesammelt werden. Die Kosten für das Kombisystem werden dem Landkreis Karlsruhe zufolge außerdem günstiger ausfallen als bei einer reinen Biotonne. Der Bioabfall soll dann in Bioabfallvergärungsanlagen zu Kompostdünger oder Biogas verarbeitet werden. Als nächsten Schritt will der Kreistag die Sammlung des Biomülls öffentlich ausschreiben und ein Gebührensystem erarbeiten. Darin soll festgelegt werden, was die zusätzliche Biotonne kostet und gleichzeitig ein Anreiz geschaffen werden, Müll zu vermeiden und möglichst sortenrein zu trennen. „Zum Nulltarif ist die getrennte Erfassung von Biomüll nicht zu haben“, stellte der Landrat fest. Der Lankreis rechnet bei einer Menge von 10.700 Tonnen Biogut mit Mehrkosten für das Kombisystem von rund 2,1 Mio. Euro. Bis 2020 soll das neue Angebot stehen.