Kombilösung: geänderte Verkehrsführung, Straßensperrung und neue Gleise

Karlsruhe (pm/da) Beim Innenausbau des Stadtbahn- und Straßenbahntunnels unter der Kaiserstraße wächst auf dem „Ost-Ast“ der Gleisstrang weiter in Richtung Durlacher Allee. Wie die Karlsruher Schieneninfrastruktur-Gesellschaft (KASIG) mitteilte, verlegen Arbeiter aktuell die Gleise an der nördlichen Seite des Tunnels.

Zunächst werde auf den Sohlbeton eine Unterschottermatte aus zentimeterdickem Schaumgummi geklebt, um die Übertragung des Körperschalls der Bahnen auf den Beton der Tunnelröhre und der Haltestellen und damit auf die darüber liegenden Gebäude zu unterbinden. Anschließend folgt eine dicke Lage Schotter, auf den dann die vormontierten Schwellen mit den Gleisen gelegt werden. In den Monaten April bis Juni folgt der Gleisbau auf dem West-Ast zwischen Gleisdreieck und Rampe Mühlburger Tor, und zu guter Letzt in den Monaten Juli, August und September der Süd-Ast zwischen Gleisdreieck und der Rampe in der Ettlinger Straße auf Höhe der Augartenstraße. Derzeit laufen die Montagen in den Haltestellen Europaplatz, Lammstraße und Durlacher Tor. Elektriker verlegen aktuell Leitungen für den Bahnstrom und Kabel für Kommunikationssysteme wie beispielsweise Brandmeldeanlagen.

Hochbaukräne für den Bau des Autotunnels

Beim zweiten Teilprojekt der Kombilösung, dem Bau des Autotunnels in der Kriegsstraße mit der darüber liegenden neuen Gleistrasse, „zieren“ seit Anfang der zurückliegenden Woche zwei Hochbaukräne die Silhouette der Kriegsstraße: Die mehr als 40 Meter hohen Stahlriesen heben mit ihrem 60 Meter langen Ausleger im Baufeld O 2 unter, östlich und westlich vom Mendelssohnplatz sowie im Baufeld W 3 zwischen Ettlinger Tor und Lammstraße beim jeweils hier anstehenden Bau des Autotunnels in der bis auf die Endtiefe ausgehobenen Baugrube Lasten wie etwa die Bewehrung hinunter oder lassen beim Umsetzen Schalelemente scheinbar leicht über der Grube schweben.

Im Baufeld W 3 nähern sich im westlichen Bereich die Arbeiter beim Erdaushub der Endtiefe. Parallel zum Aushub werden immer wieder die Spundwände mit Spritzbeton geglättet sowie Verankerungen gebohrt. Im östlichen Teil von W 3 ist der Betontrog der alten Unterführung unter dem Ettlinger Tor inzwischen soweit abgebrochen und der Erdaushub bis zur ersten Ankerlage erfolgt,  dass hier die Bohrungen für die  Weichgelinjektionen erfolgen. Dabei müssen die noch im Erdreich vorhandenen tieferen Teile der alten Unterführung durchbohrt werden. Diese tieferen Teile befinden sich im Grundwasser und können erst im Zuge des Restaushubs der Baugrube nach der Dichtigkeitsprüfung abgebrochen werden.

Verkehrsführung am Karlstor ändert sich

Im  Baufeld W 1 am Karlstor werden auf beiden Seiten der Kriegsstraße noch die Fahrbahnen für den Autoverkehr gebaut, der während der Arbeiten am Tunnel in der Mitte der Kriegsstraße dann an den äußersten Rändern verläuft. Am Mittwoch (6. März) wird mit dem Teilrückbau der ehemaligen Straßenbahnhaltestelle nördlich des Karlstors begonnen, um die Ost-West-Fahrbahn der Kriegsstraße und die nördliche Fußgängerfurt am Karlstor nach Norden verschieben zu können. Damit wird das Baufeld für den Tunnelbau frei gemacht. Linksabbiegen ist dann für von Norden kommende Autos am Karlstor nicht möglich. Fahrzeuge, die aus der Innenstadt von Norden kommend am Karlstor nach Osten abbiegen wollen, nehmen die Umleitung über die Karlstraße zunächst geradeaus nach Süden bis zur Mathystraße, dort nach links in Richtung Kongresszentrum bis zur Ritterstraße und dort weiter nach Norden (wieder links) zurück zur Kriegsstraße.

Unterführung Kriegsstraße ab 8. April gesperrt

Westlich des Karlstors wird eine provisorische Verkehrsführung eingerichtet für die Zeit nach dem 8. April, wenn die Unterführung der Kriegsstraße unter der Karlstraße dauerhaft gesperrt ist. Nebenbei wird hier ein Schacht der Fernwärmeversorgung saniert, damit diese Arbeiten nicht während der anstehenden Sperrung der Unterführung die Zufahrt von Westen in die Innenstadt blockieren.

Zeitweise eng: Das Raumgerüst unter dem Durlacher Tor füllt fast die ganze Haltestelle aus, erlaubt aber Arbeiten unter der Decke und oben an den Haltestellenwänden. Foto: Kasig