Kombilösung: Umfangreiche Arbeiten an drei Großbaustellen in den nächsten Tagen

Karlsruhe (pm/amf) An drei verschiedenen Großbaustellen der Kombilösung will die zuständige Karlsruher Schieneninfrastruktur-Gesellschaft (KASIG) in den kommenden Tagen die Bauarbeiten vorantreiben: Auf dem Kaiserplatz soll der ehemalige Zielschacht westlich des Reiter-Denkmals geschlossen und in der Ettlinger Straße die Auto- und Straßenbahn-Hilfsbrücken entfernt werden. Darüber hinaus sollen unter dem Europaplatz bald die Ankerarbeiten zur Unterstützung der Sohle beginnen, damit der Aushub des Erdreichs dort beendet werden kann. Wie die KASIG heute mitteilte, wolle sie den Brückentag vor Allerheiligen zu Beginn der übernächsten Woche für ein verlängertes Bau-Wochenende nutzen. 

Bereits in der vergangenen Woche wurde das Traggerüst östlich der Kreuzung am Mühlburger Tor errichtet, auf dem ab heute die Bewehrung für den Deckel des früheren Zielschachts zur Vorbereitung der Betonage in einer Woche aufgebaut wird. Die Andienung für den Tunnelausbau erfolgt dann ausschließlich über die Rampe, die auf Höhe des Rathauses West endet. An der Oberfläche wird ununterbrochen auf der Nordseite des Mühlburger Tors an der Wiederherstellung von Fahrbahnen, Rad- und Gehwegen gearbeitet. Vorher müssen noch alte, nicht mehr benötigte Telefonleitungen entfernt werden was in der nordöstlichen Reinhold-Frank-Straße für eine Verzögerung von drei Wochen gesorgt hat.

Der Stand der Bauarbeiten im Einzelnen:

Die provisorische Brücke für Autos über den Tunnelschacht im Bereich der Kreuzung Ettlinger Straße mit der Baumeister- und Hermann-Billing-Straße wurde bereits zu Beginn der Woche mit einem Kran herausgehoben. In der nächsten Woche steht die Überschüttung des in diesem Abschnitt fertiggestellten Tunnels und der Straßenbau auf der Ostseite der Kreuzung an. Gleich im Anschluss nutzt die KASIG den Brücken-Tag (!) für ein verlängertes Bau-Wochenende: Die beiden Elemente der provisorischen Straßenbahnbrücke werden von Samstag, 29. Oktober bis Mittwoch, 2. November entfernt. Die Gleise erhalten wieder einen Unterbau, der auf dem Deckel des Bahntunnels aufgebaut wird. An dem langen Bau-Wochenende können die Tram-Linien 5 und 6 die Haltestellen Volkswohnung und Konzerthaus nicht anfahren. Für Autofahrer gilt weiter, dass  sie wie auch die Buslinie 10 über die Finterstraße umgeleitet werden. Autofahrer von Süden oder von Osten können bereits seit dieser Woche an der Einmündung der Finterstraße in die Ettlinger Straße diese aber queren und nach kurzer Fahrt in Richtung Süden in die Hermann-Billing-Straße einbiegen.

In der künftigen unterirdischen Haltestelle Europaplatz beginnen demnächst die Ankerarbeiten: Zunächst wird das Arbeitsplanum hergestellt, auf dem sich das Bohrgerät zum Einbringen der Anker bewegen wird. Die Bohrpfähle auf der Südseite der Haltestelle werden nach hinten verankert, um die Sohle zu entlasten, die nicht vollständig den geforderten Qualitätskriterien entspricht. Ist die Verankerung abgeschlossen, kann der Erdaushub für die restlichen fünf Meter fortgesetzt werden.

Unterirdisch sind die Arbeiten an den anderen Haltestellen auf der West-Ost-Achse schon weiter: Neben dem noch laufenden Erdaushub in der Lammstraßen-Haltestelle wird im Gleisdreieck Ende nächster Woche die erste Sohle betoniert. Am Kronenplatz kündet ein in dieser Woche aufgestellter Turmdrehkran von den anstehenden Bewehrungarbeiten für die Sohle. Der erste Sohlenabschnitt wird übernächste Woche betoniert. Im Durlacher Tor sind noch endgültige Stationswände zu betonieren. Zudem wird an der Südostecke des Durlacher Tors ein neuer Zugang für den Landgraben errichtet. Oberirdisch fallen am Durlacher Tor die inzwischen vollständig demontierte Werkstatthalle und der in den nächsten Tagen demontierte Portalkran auf: Sie geben den Blick wieder auf die Gesamtfläche des Platzes frei. In der Durlacher Allee laufen auf der Südseite die Vorbereitungen für die Asphaltarbeiten, auf der Nordseite werden ab nächste Woche neue Gas- und Wasserleitungen verlegt. Hierbei wird auch die vor drei Wochen gebrochene Trinkwasserleitung planmäßig auf ganzer Länge ausgetauscht.

Im Südabzweig werden parallel zu den oberirdischen Aktivitäten nach wie vor noch für die in offener Bauweise herzustellenden Tunnelabschnitte Wände gebaut, Decken betoniert und diese dann wie derzeit an der Kreuzung Ettlinger Straße mit der Baumeister- und Hermann-Billing-Straße mit Erde überschüttet. Bis Herbst 2017 sollen die Oberflächenarbeiten in der Ettlinger Straße abgeschlossen sein. Auch im Bereich der Rampe in Höhe der Augartenstraße entstehen Wände.

Abschnittsweise entstehen im Südabzweig die endgültigen Stationswände in der Haltestelle Marktplatz, auch im Südkopf Ettlinger Tor und im Kongresszentrum. Im Kombibauwerk sind die Arbeiter nach wie vor mit der Herstellung der Wände, die den Autotunnel Kriegsstraße vom Stadtbahntunnel trennen, beschäftigt.

Die Herstellung der Rohrschirmdecke zum Schutz des Vortriebs der letzten 25 Meter des Tunnels läuft Tag und Nacht unter der Karl-Friedrich-Straße.