Karlsruhe (pm/amf) Seit rund einem Jahr prägen sie mittlerweile das Stadtbild der Karlsruher Innenstadt: blaue Rohre, die sich vom Europaplatz bis zum Durlacher Tor erstrecken. Die sogenannte Havarieleitung gehört zu den Bauarbeiten im Rahmen der Kombilösung und dient als zusätzliche Sicherungsmaßnahme für den Aushub der künftig unterirdischen Haltestellen. Am Marktplatz werden die blauen Rohre bald nicht mehr zu sehen sein. Wie die Karlsruher Schieneninfrastruktur-Gesellschaft (KASIG) heute mitteilte, soll der Abzweig der Haverieleitung von der Kaiserstraße auf den Marktplatz in den nächsten Wochen abgebaut werden.
Durch die Fertigstellung der Stahlbetonsohle bestehe nach Angaben der KASIG kein Havarierisiko mehr, sodass die blaue Rohrleitung auf dem Marktplatz verschwinden kann, während sie in der Kaiserstraße bis zum Einbau aller Stahlbetonsohlen in den Haltestellen noch verbleibt. Unterdessen geht der Aushub in den Haltestellen Lammstraße und Kronenplatz sowie im Gleisdreieck weiter, in der Haltestelle Europaplatz wird eine Spritzbeton-Ausgleichsschicht auf die Haltestellenwände aufgetragen. In der Haltestelle Durlacher Tor werden aktuell die endgültigen Wände betoniert.
Der aktuelle Stand der Bauarbeiten
Mühlburger Tor: Die oberirdischen Arbeiten am Mühlburger Tor schreiten laut KASIG planmäßig voran. Ab Montag wird der Asphalt im Bereich des westlichen und östlichen Anschlusses für das neue Umfahrungsgleis aufgebrochen, damit am kommenden Wochenende das Umfahrungsgleis um den Kaiserplatz herum mit dem bestehenden Netz verbunden werden kann.
Durlacher Allee: In der Durlacher Allee stehen die Arbeiten am südlichen Umfahrungsgleis für die Rampe im Mittelpunkt. Die Gleise werden in einem Betonbett in den Straßenraum gelegt, gleichzeitig werden auch die Masten für die Fahrleitung gesetzt.
Südlicher Tunnel: Voran geht es auch im Tunnel unter der Karl-Friedrich-Straße: 106 Meter der Kalotte – des oberen Teils der Tunnelröhre – sind vorgetrieben worden. Der Vortrieb hat diesen Montag den Straßenbereich der Karl-Friedrich-Straße nördlich vom Rondellplatz erreicht. Deswegen wird hier jeweils die über der Ortsbrust – dem vordersten Teil des Tunnels, in dem der Vortrieb erfolgt –liegende Straßenfläche abschnittsweise für den öffentlichen Verkehr gesperrt. Die Zufahrt für Anlieger ist für diese Zeit aus Richtung Marktplatz möglich.
Ettlinger Tor: Beim Kombi-Bauwerk in der Mitte der Kreuzung Ettlinger Tor wird die Herstellung der Decke zwischen dem unten liegenden Stadtbahntunnel und dem darüber liegenden Straßentunnel vorbereitet. Im Südkopf Ettlinger Tor werden abschnittsweise die endgültigen Stahlbeton-Wände hergestellt. In dem sich südlich anschließenden Tunnelabschnitt werden die endgültigen Wände eingebaut, direkt nördlich der Kreuzung Baumeister- und Hermann-Billing-Straße mit der Ettlinger Straße läuft noch der Bau der endgültigen Sohlen und Wände. Südlich der Kreuzung ist unter dem inzwischen eingebauten Abwassersammlung der restliche Erdaushub im Gange, zudem werden die Schlitzwände mit einer Spritzbetonausgleichsschicht versehen.
Kongresszentrum: An der Haltestelle Kongresszentrum wird ebenfalls eine derartige Schicht auf die Schlitzwände aufgetragen und der Bau der endgültigen Sohle vorbereitet. Im sich südlich anschließenden Tunnelabschnitt werden die endgültigen Sohlen und die Wände betoniert.